Introduction
Introduction Statistics Contact Development Disclaimer Help
# taz.de -- Braune Schmierspur in Salzwedel: Staatsschutz ermittelt
> Großreinemachen in der sachsen-anhaltinischen Stadt: Unbekannte haben
> dort in der Nacht zum Donnerstag Fassaden mit Naziparolen und
> Hakenkreuzen besprüht.
Bild: Gruselige Verzierung heimeliger Gassen: Salzwedel.
SALZWEDEL/MAGDEBURG dpa | In Salzwedel in Sachsen-Anhalt werden derzeit
Naziparolen beseitigt und übertüncht. Die Reinigungsarbeiten sollen so
schnell wie möglich beendet werden. Unbekannte hatten in der Nacht zum
Donnerstag in der Innenstadt Dutzende Hakenkreuze und rechtsradikale
Parolen auf Hauswände und Fenster geschmiert.
Empörte Bürger hatten die Polizei angerufen und Anzeigen erstattet. Der
oder die Täter sind bisher nicht gefasst, sagte am späten Donnerstagabend
ein Polizeisprecher in Magdeburg. Der Staatsschutz ermittelt. Die
Schmierereien seien über mindestens sieben Straßen verteilt, hieß es bei
der Polizei.
Schmierereien und Parolen wurden nach bisherigen Ermittlungen auf Gebäuden,
Schaukästen und einem Bierwagen angebracht. Die Polizei in Salzwedel
registrierte bis zum frühen Abend 27 solcher Sachbeschädigungen. Die Zahl
dieser gemeldeten Straftaten dürfte steigen, hieß es weiter. Es seien auch
„verfassungsfeindliche Symbole“ verwendet worden.
Ein Augenzeuge sagte: „Ich habe über 100 Schmierereien gesehen“. Er fügte
hinzu: „Nun stehe ich außerhalb der Innenstadt auf einem Parkplatz, ich
schaue mich um und sehe allein hier ein Dutzend dieser schlimmen Parolen.“
## Polizei geht von mehreren Tätern aus
In schwarzer und grüner Farbe hieß es zum Beispiel: „Hitler jetzt“. Bei d…
Bürgern in der Innenstadt von Salzwedel herrsche „blankes Entsetzen,
gemischt mit Wut und Ratlosigkeit“, berichtete az-online.de. „Überall
prangten rechte Schmierereien – in allen Größen und allen Farben.“ Weiter
heißt es in dem Internetportal: „Zwischen 5 und 6 Uhr schlugen sie (die
Täter) sogar erneut zu, obwohl bei der Polizei schon die Alarmglocken
geschellt hatten. Deshalb gehen die Ordnungshüter auch von mehreren Tätern
aus.“
Schon früher hatte es in der Region Nazischmierereien und Schändungen
gegeben. Besondere Empörung hatte im Januar 2013 die Schändung von Gräbern
in der Gardelegener Mahn- und Gedenkstätte Isenschnibber Feldscheune
(Altmarkkreis Salzwedel) ausgelöst. Unbekannte hatten zahlreiche Grabkreuze
aus dem Boden gerissen und zu einem Hakenkreuz zusammengelegt. Die
Gedenkstätte erinnert an die Ermordung von mehr als 1000 KZ-Häftlingen am
13. April 1945.
Die Täter haben in der Nacht auf Donnerstag in Salzwedel auch eine
Gedenktafel geschändet und das Wort „Synagoge“ mit schwarzer Farbe
übersprüht. Eine Hauswand ist mit einem anti-israelischen Spruch
beschmiert.
4 Oct 2013
## TAGS
Hakenkreuz
Staatsschutz
Videoüberwachung
Eintracht Braunschweig
Nazis
NPD
## ARTIKEL ZUM THEMA
Nazi-Schmierereien in Salzwedel: Brauner Schmutzfink ermittelt
Am Tag der deutschen Einheit waren in Salzwedel 100 Nazi-Schmierereien
entdeckt worden. Nun wurde ein Tatverdächtiger ermittelt.
Fanszene von Eintracht Braunschweig: Opfer zu Tätern gemacht
Der Verein Eintracht Braunschweig belegt eine linke Ultra-Gruppe mit einem
Auftrittsverbot. Sie hatte offensiv rechte Hooliganstrukturen kritisiert.
Neonazi-Gewalt in Sachsen-Anhalt: Angriff mit fatalen Folgen
Neonazis verletzen einen türkischstämmigen Imbissbetreiber in Bernburg
lebensgefährlich. Die Polizei ermittelt gegen neun Tatverdächtige.
Rechte Szene zersplittert: Braune sind sich nicht grün
In mehreren Bezirken gingen Neonazis auf die Straße – aber getrennt. Die
Rechtsradikalen der Stadt zersplittern sich nach Gründung neuer
Neonazi-Partei.
Fremdenfeindlicher Übergriff: „Verpisst Euch aus unserem Dorf“
Hamburger Schüler wurden in einer Jugendherberge im sächsischen in Bad
Schandau angegriffen. Einer wurde von den betrunkenen Rechten schwer
verletzt.
You are viewing proxied material from taz.de. The copyright of proxied material belongs to its original authors. Any comments or complaints in relation to proxied material should be directed to the original authors of the content concerned. Please see the disclaimer for more details.