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# taz.de -- Der sonntaz-Streit: Leinenzwang für Hunde?
> Hunde, die Spaziergänger umtänzeln. Hunde, die nur spielen wollen. Und
> die manchmal beißen – 655 Mal im vergangenen Jahr allein in Berlin.
Bild: Wie fühlt sich ein Mensch, der unter Canophobie, der Angst vor Hunden, l…
„Der eigene Hund macht keinen Lärm, er bellt nur“, schrieb Kurt Tucholsky.
Der eigene Hund folgt auch aufs Wort und will einfach spielen – nur die
anderen Hunde ärgern Kinder, Spaziergänger und Radfahrer.
In München, Hamburg und Niedersachsen darf der beste Freund des Menschen
nicht mehr frei laufen, in Berlin ist es vielleicht auch bald so weit – bis
Ende des Jahres will der Senat einen Gesetzesentwurf vorlegen, der die
Leinenpflicht neu regeln soll. Hundehalter fühlen sich bevormundet und
verweisen auf die artgerechte Haltung der Tiere. Aber heißt artgerecht
wirklich, dass der Schäferhund am Badesee über Handtücher preschen und drei
Kinder umrennen muss?
Leinenpflicht kann auch für Hunde mehr Sicherheit bedeuten. Sicherheit vor
ihren eigenen Besitzern, die sich und den Hund überschätzen. Die Gefahr für
das Tier, von einem Auto angefahren zu werden, mit der Pfote in die
Speichen eines Fahrrads zu geraten oder von einem anderen Hund gebissen zu
werden, sinkt durch eine Leinenpflicht. Welcher Hundehalter zuckt innerlich
nicht zusammen, wenn ein 80-Kilo-Brocken auf den kleinen Liebling zuläuft.
„Der tut nichts!“, ist in solchen Fällen eine oft gehörte Beschwichtigung,
der nur mit Misstrauen begegnet werden kann: Alleine in Berlin gab es im
vergangenen Jahr 655 Hundebissverletzungen.
Wie fühlt sich ein Mensch, der unter Canophobie, der Angst vor Hunden,
leidet? Wie traumatisierend ist es, wenn man von seiner Phobie verfolgt
wird, während man im Park joggen geht? Sollte man hier nicht etwas mehr
Rücksicht nehmen?
Aber für wen würde die Leinenpflicht gelten? Für alle Hunde? Für einzelne
Rassen? Oder nur für große Hunde, wie in München? Was ist dann mit Begleit-
und Therapiehunden? Das sind ja eher selten Chihuahuas.
Viele Hundehalter sehen das Problem nicht im Leinenzwang auf dem
Bürgersteig, sondern darin, dass immer mehr städtische Hundeauslaufzonen,
in denen Mensch und Tier aufeinander treffen, mit einer Leinenpflicht
belegt werden. Hier wird signalisiert, dass Hunde in der Stadt nichts
verloren haben. Wäre ein „Hundeführerschein“ die bessere Lösung? Aber: W…
kontrolliert das alles?
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12./13. Oktober. Der Kommentar sollte etwa 900 Zeichen umfassen und mit dem
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an: [1][[email protected]]
8 Oct 2013
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## AUTOREN
Saskia Hödl
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Streitfrage
Hunde
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Berlin
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