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# taz.de -- Pädophile Positionen bei pro familia: „Bedürfnisse“ und „Mo…
> In den 90er Jahren wurden im „pro familia“-Magazin pädofreundliche
> Ansichten vertreten. Ein umstrittener Soziologe publiziert dort noch
> heute.
Bild: „Die Lust am Kind“: Titel des umstrittenen Soziologen Lautmann
BERLIN taz | Die Beratungsorganisation pro familia bietet bis heute
pädophilenfreundlichen Meinungen Raum. Nach taz-Recherchen publizierte der
umstrittene Soziologe Rüdiger Lautmann 2013 im vierteljährlich
erscheinenden pro familia magazin. Dem Bremer Soziologen wird Verharmlosung
von Pädophilie vorgeworfen.
In seinem Beitrag unter dem Titel „Sexualforschung kann die Wirklichkeit
verändern“ in der Ausgabe 2/2013 schreibt Lautmann gleich hinter dem
Editorial der Pro-familia-Chefin Daphne Hahn. Über sexuellen Missbrauch
heißt es da: Die meisten Fälle gingen darauf zurück, „dass TäterInnen ihre
Bedürfnisse nicht zu artikulieren verstehen“. Lautmann warnt auch vor
„Moralpanik“ – ein in Pädophilenkreisen viel verwendeter Begriff.
Am Montag war durch Tagesspiegel-Recherchen bekannt geworden, dass im
Pro-familia-Magazin in den 80er- und 90er-Jahren von „einvernehmlichen“
Sexualbeziehungen zwischen Kindern und Erwachsenen gesprochen wurde. So
beklagte der Psychologe Wolf Vogel 1987 das „Elend einer verbotenen Liebe“.
Vogel war Gründungsmitglied der pädophilen Lobbygruppe Arbeitsgemeinschaft
Humane Sexualität (AHS). Auch das AHS-Mitglied Rüdiger Lautmann publizierte
für das Magazin. Er plädierte für eine Trennung zwischen Sexualstraftätern
und „echten“ Pädophilen. Letztere schadeten Kindern kaum, weil sie so
behutsam agierten.
## Kritik an Lautmann
Zu den Texten aus früherer Zeit hat pro familia öffentlich Stellung
bezogen: „Die Beiträge in den pro familia magazinen bildeten den damaligen
Stand der Diskussionen in der Sexualwissenschaft ab“. Man habe nie „die
eindeutige Verurteilung des sexuellen Missbrauchs in Frage gestellt“. Zum
aktuellen Beitrag von Lautmann war am Mittwoch niemand zu erreichen.
1969 gründete der Soziologe Gerhard Amendt das Bremer
Pro-familia-Familienplanungszentrum. Er galt als scharfer Kritiker
pro-pädophiler Positionen. Amendt sagt der taz: „Lautmann argumentiert wie
ein Pädophiler. Er macht sich deren Leugnung von Generationengrenzen zu
eigen.“ Seit seinem Buch „Die Lust am Kind“ von 1994 sei Lautmann als
„wissenschaftlich argumentierender Propagandist“ bekannt. Ihn zu
veröffentlichen, „als sei nichts vorgefallen“, nennt Amendt „kühn“.
9 Oct 2013
## AUTOREN
Nina Apin
## TAGS
Pädophilie
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Pro Familia
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Pädophilie-Debatte
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