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# taz.de -- Schulen: Senat will Lehrer binden
> 2.000 Lehrkräfte will der Senat im nächsten Jahr neu einstellen. Die
> Gewerkschaft bezweifelt, dass die Stellen wirklich besetzt werden können
> – sie fürchtet neuen Lehrermangel.
Bild: Hallo? Herr Lehrer? Keiner mehr da..
Im kommenden Jahr muss die Senatsbildungsverwaltung 2.000 Vollzeitstellen
für LehrerInnen neu besetzen. Der ungewöhnlich hohe Bedarf ergibt sich laut
Verwaltung aus der Wiedereinführung der Altersermäßigung für Lehrkräfte,
die diesen eine Stunde Arbeitszeitermäßigung ab dem 58. Lebensjahr und eine
weitere ab dem 61. Lebensjahr zuspricht.
Um den Bedarf decken zu können, bietet der Senat den 557
LehramtsanwärterInnen, die sich derzeit im letzten Jahr ihrer Ausbildung in
Berlin befinden, die Möglichkeit an, sich bereits bis Ende Oktober auf
Festanstellungen zu bewerben. 285 von ihnen werden unter bestimmten
Voraussetzungen Einstellungsgarantien für die Zeit nach Ausbildungsende im
Februar 2014 angeboten. Bedingungen sind unter anderem die Lehrbefugnis in
Mangelfächern wie Mathematik, Physik, Chemie, Informatik und Musik,
mindestens die Note „befriedigend“ im zweiten Staatsexamen und die
„generelle körperliche und persönliche Eignung für die Einstellung in den
öffentlichen Schuldienst“, heißt es in einer Mitteilung der
Senatsbildungsverwaltung. Die Junglehrerinnen und Junglehrer sollen zudem
Wünsche äußern dürfen, an welcher Schule sie bevorzugt arbeiten möchten.
Nicht nur den letzten Punkt hält Tom Erdmann von der Berliner Gewerkschaft
Erziehung und Wissenschaft (GEW) für heikel, weil er Schulen „mit weniger
gutem Ruf“ benachteilige, „die sowieso schon Probleme haben, Lehrkräfte zu
finden“, so Erdmann. Auch von der Einstellungsgarantie hält der
GEW-Sprecher nichts. Denn: „Die KollegInnen, die die daran geknüpften
Bedingungen erfüllen, bekommen überall Stellen. Damit binden Sie niemanden
an Berlin.“
Dass die 2.000 neuen Stellen geschaffen würden, sei im Prinzip zwar gut, so
Erdmann. Doch die GEW habe erheblich Zweifel daran, dass sie tatsächlich
besetzt werden können: „Da steht uns ein neuer Lehrermangel bevor.“
15 Oct 2013
## AUTOREN
Alke Wierth
## TAGS
Lehrer
Lehrermangel
Migranten
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