# taz.de -- Geplante Reform bei EEG-Umlage: Industrierabatte vor dem Aus? | |
> Ganze Industriezweige sollen künftig wieder die Ökostrom-Förderung | |
> zahlen, heißt es in einem Papier aus dem Umweltministerium. Das jedoch | |
> dementiert den Bericht. | |
Bild: Schwere Zeiten für Steinkohle: Das Kraftwerk Mehrum im Landkreis Peine. | |
BERLIN rtr | Die Bundesregierung will milliardenschwere Rabatte der | |
Industrie bei den Kosten der Energiewende streichen. Künftig sollen ganze | |
Industriezweige wieder komplett zur Zahlung der Umlage zur | |
Ökostrom-Förderung herangezogen werden, wie aus einem Papier des | |
Umweltministeriums hervorgeht. Demnach soll für folgende Branchen die | |
bisherige Befreiung von der Umlage komplett entfallen: Braun- und | |
Steinkohlebergbau, Gewinnung von Steine und Erden, Zement, Ziegel, | |
Recycling sowie Nahrungs- und Futtermittel. Dies allein würde einen Betrag | |
von fast einer Milliarde Euro ausmachen. | |
Zudem sieht das Papier vor, das die bisherigen Mindestbeträge, die die | |
Industrie zu zahlen hat, verdoppelt werden. Auch die Bahnen, die ebenfalls | |
nur einen geringen Beitrag leisten müssen, sollen verschärft zur | |
Finanzierung der Energiewende herangezogen werden. | |
Die Bundesregierung will mit diesen Änderungen einem Beihilfeverfahren von | |
Seiten der EU-Kommission begegnen, die die Ausnahmen der Industrie für die | |
Ökostromförderung schon länger im Visier hat. Aus Andeutungen der | |
Kommission gehe hervor, dass sie auch ein Aus für Branchen wie den | |
Maschinenbau im Sinn habe, heißt es in dem Papier. | |
Um dies zu vermeiden und auch Rückzahlungsforderungen der Kommission von | |
der bislang befreiten Industrie zu verhindern, will die Regierung der EU | |
daher nun in den anderen Punkten entgegenkommen. | |
Das Bundesumweltministerium hat den Bericht jedoch dementiert. Bei dem | |
zitierten Dokument handele es sich um ein Informationspapier, das Minister | |
Peter Altmaier nicht gebilligt habe, erklärte das Ministerium am Mittwoch | |
in Berlin. „Es war kein Gegenstand von Verhandlungen zwischen CDU/CSU und | |
SPD und wird in dieser Form nicht umgesetzt werden.“ | |
6 Nov 2013 | |
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