# taz.de -- Bewegungsstiftung zahlt Fördergelder aus: Pinkstinks zieht den Hau… | |
> Insgesamt 150.000 Euro wurden an vielversprechende Protestprojekte | |
> verteilt. Die Initiativen sind auf unterschiedlichen Feldern aktiv. | |
Bild: Keine große Auswahl: Die Gewinner-Kampagne Pinkstinks richtet sich gegen… | |
BERLIN taz | Wie ätzend das aber auch ist, im Kinderspielzeugladen in der | |
Mädelsecke: alles in Pink, überall. Barbiepuppen, Prinzessin Lillifee – | |
aber wie geht man dagegen an? Zum Beispiel mit einem Dreijahresplan und | |
70.000 Euro in der Tasche. Das ist der Betrag, den die Bewegungsstiftung | |
allein ausgeschüttet hat, um damit die Initiative [1][Pinkstinks] zu | |
unterstützen. | |
Bis zum Jahr 2016 soll mit diesem Geld aus dem Verein, der gegen | |
festgefügte Rollenbilder von Mädchen kämpft, eine schlagkräftigere | |
Organisation werden. Damit hat Pinkstinks den Hauptgewinn in einer der | |
größten deutschen Aktivistenausschüttungen gezogen. | |
Über 150.000 Euro hat die [2][Bewegungsstiftung], die derzeit von 130 | |
privaten StifterInnen getragen wird, nun an Vereine, Initiativen und | |
Kampagnen ausgeschüttet. Die Stiftung hat es sich zur Aufgabe gemacht, | |
soziale Bewegungen in Deutschland professionell zu unterstützen. Nach | |
eigenen Angaben wurden seit der Gründung 2002 bereits über 2 Millionen Euro | |
an AktivistInnengruppen ausgeschüttet. | |
Einen weiteren Batzen erhält das Rechtshilfebüro für gewaltfreie Aktionen, | |
für das unter anderem der schillernde Aktivist Holger Isabelle Jänicke | |
arbeitet. Das Büro hat in den vergangenen Jahren in verschiedenen | |
politischen Konfliktfeldern AktivistInnen betreut, die wegen gewaltfreier | |
politischer Aktivitäten in Konflikt mit der deutschen Justiz geraten sind. | |
Es unterstützte unter anderem die Bewegung gegen das Bahnhofs- und | |
Immobilienprojekt Stuttgart 21. Auch fungiert Jänicke häufig als Moderator | |
bei Protestaktionen und vermittelt zwischen Polizei und AktivistInnen. | |
## Über 2 Millionen Euro bereits ausgeschüttet | |
Gefördert wird nun die Rechtshilfebüro-Kampagne „Störfaktor“ zum Schutz … | |
Versammlungsrechts. Bei verschiedenen Großveranstaltungen in den letzten | |
Jahren war es immer wieder zu Eingriffen in die Versammlungsfreiheit | |
gekommen. So hatten die Behörden etwa bei Anti-Nazi-Demonstrationen in | |
Dresden gleich Demonstrationsverbote für die gesamte Innenstadt erteilt. In | |
Frankfurt war die Polizei zuletzt bei den Blockupy-Protesten im Juni massiv | |
gegen Demonstranten und auch Journalisten vorgegangen. | |
Das Rechtshilfebüro will mit Musterprozessen gegen diesen Trend vorgehen | |
und bietet zudem Schulungen für AktivistInnen an: „Langfristig sollen | |
Gestaltungsfreiheit und Entscheidungshoheit über den Inhalt und Zweck einer | |
Versammlung zurückgewonnen werden.“ | |
## Unterstützung von drei weiteren Initiativen | |
Daneben unterstützt die Bewegungsstiftung noch drei weitere Initiativen. | |
12.000 Euro gehen an eine Kampagne des Netzwerks Attac. Die | |
Globalisierungskritiker kämpfen dabei derzeit gegen Steuertricks von | |
Großkonzernen wie Ikea, Apple oder Starbucks. Weitere 12.000 Euro gehen an | |
eine Kampagne in Rumänien mit dem Namen „Save Rosia Montana“. AktivistInnen | |
kämpfen dort gegen einen Gold-Tagebau und dessen Auswirkungen auf die | |
Umwelt. | |
Mit 10.000 Euro unterstützt die Bewegungsstiftung den Berliner | |
Energietisch. Dessen UnterstützerInnen mussten Anfang November eine | |
Schlappe verkraften, als sich bei der von ihr erwirkten Volksabstimmung | |
zwar 83 Prozent der abgegebenen Stimmen für eine Kommunalisierung des | |
Berliner Stromnetzes aussprachen, aber das Teilnahmequorum von 25 Prozent | |
knapp verfehlt wurde. | |
11 Nov 2013 | |
## LINKS | |
[1] http://pinkstinks.de/ | |
[2] http://www.bewegungsstiftung.de/ | |
## AUTOREN | |
Martin Kaul | |
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