# taz.de -- Millionenstrafe gegen Google: Einfach mal das Surfverhalten erfasst | |
> Weil Google bei Apples Browser Safari ohne das Wissen der Nutzer Cookies | |
> hinterlassen hat, muss der Konzern in den USA eine Strafe zahlen. Nicht | |
> zum ersten Mal. | |
Bild: Von Juni 2011 bis Februar 2012 hatte Google die Browser-Einstellungen aus… | |
NEW YORK dpa | Google wird in den USA erneut für das Umgehen der | |
Datenschutz-Einstellungen bei dem Safari-Browser von Apple belangt. Der | |
Internetkonzern zahlt 17 Millionen Dollar (13 Mio Euro) in einem Vergleich | |
mit den Generalstaatsanwälten zahlreicher US-Bundesstaaten. | |
„Indem Google das Surfverhalten von Millionen Leuten erfasst hat, hat das | |
Unternehmen nicht nur deren Privatsphäre verletzt, sondern auch deren | |
Vertrauen“, erklärte New Yorks Generalstaatsanwalt Eric Schneiderman am | |
Montag. | |
Nach Ansicht der Staatsanwälte hatte Google von Juni 2011 bis Februar 2012 | |
die Safari-Einstellungen ausgehebelt, die standardmäßig vorsieht, dass | |
Google und andere Werbekonzerne dort nicht ungefragt eine Datenspur | |
hinterlassen dürfen. Schon Mitte 2012 hatte der Konzern deshalb eine Buße | |
von 22,5 Millionen Dollar an die zuständige US-Aufsichtsbehörde FTC zahlen | |
müssen. | |
Google hatte einen Weg gefunden, beim Safari-Browser für iPhone, iPad und | |
PC ohne Zustimmung der Nutzer sogenannte Cookies zu hinterlassen. Das sind | |
kleine Dateien, mit denen sich das Verhalten im Netz teilweise | |
nachverfolgen lässt, was vor allem für Werbetreibende interessant ist. | |
Google verdient sein Geld mit der Platzierung von grafischen Werbeanzeigen | |
auf Websites sowie mit Textanzeigen passend zu den Ergebnissen seiner | |
Suchmaschine. | |
## Google will sich geändert haben | |
Der Fall hat mit der Funktionsweise von des Apple-Browsers zu tun: Dieser | |
ließ standardmäßig keine Cookies von Drittanbietern wie Online-Werbefirmen | |
zu. Ein Nutzer musste sie erst aktiv freischalten, was jedoch die wenigsten | |
taten. | |
So trickste Google und hebelte die Grundeinstellungen aus. Nachdem der | |
Skandal aufgeflogen war, versicherte der Konzern, keine privaten | |
Informationen gesammelt zu haben. | |
Das Wall Street Journal hatte die Praxis Anfang 2012 einer breiten | |
Öffentlichkeit bekanntgemacht. Zur gleichen Zeit stand das Unternehmen | |
wegen der Datenmitschnitte aus unverschlüsselten WLAN-Netzen durch seine | |
Street-View-Kamerawagen in der Kritik. | |
19 Nov 2013 | |
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