# taz.de -- Rote Liste gefährdeter Tierarten: Sorge ums Okapi | |
> Die Weltnaturschutzunion hat ein Update der bedrohten Tiere vorgenommen. | |
> Das Okapi könnte bald ganz verschwunden sein. Ebenso 200 Vogelarten. | |
Bild: Nicht in freier Natur, sondern im Zoo von Dallas: Okapis. | |
GLAND/BERLIN dpa | Das Okapi steht nach Angaben der Weltnaturschutzunion | |
(IUCN) an der Schwelle des Aussterbens. Die Zahl der auch als Waldgiraffen | |
bekannten Tiere (Okapia johnstoni) sei kräftig geschrumpft, teilte die IUCN | |
in einer [1][Aktualisierung der international maßgeblichen Roten Liste] der | |
gefährdeten Arten im schweizerischen Gland mit. | |
Die vor allem im Kongo beheimateten Okapis sind kastanien- bis schwarzbraun | |
und an den Oberschenkeln zebraähnlich weiß quer gestreift. Der bewaffnete | |
Konflikt in dem afrikanischen Land sowie illegaler Bergbau hätten den | |
Lebensraum der Tiere stark eingeschränkt. Hinzu kämen Wilderer. | |
Das Okapi gilt in der Demokratischen Republik Kongo als nationales Symbol – | |
es ziert auch einige Banknoten. „Um das Überleben des Okapis zu sichern, | |
muss die Regierung bei den Bemühungen zur Beendigung des Bürgerkrieges und | |
der Bekämpfung der Armut unterstützt werden“, forderte IUCN-Expertin Noëlle | |
Kümpel. Das Okapi wird in der Roten Liste jetzt als „stark gefährdet“ | |
geführt. | |
Noch stärker bedroht sind laut der Weltnaturschutzunion fast 200 | |
Vogelarten, darunter seit neuestem auch die in Äthiopien, Simbabwe und | |
Südafrika vorkommende Spiegelralle (Sarothrura ayresi). Etwas verbessert | |
hat sich dagegen die Situation der Lederschildkröte (Dermochelys coriacea), | |
des Kalifornischen Insel-Graufuchses (Urocyon littoralis) und zweier | |
Albatrosarten (Schwarzbrauenalbatros /Thalassarche melanophrys sowie | |
Schwarzfußalbatros /Phoebastria nigripes). | |
„Diese Aktualisierung der Roten Liste zeigt einige fantastische Erfolge bei | |
der Erhaltung von Tierarten, von denen wir für die Zukunft lernen müssen“, | |
wurde Jane Smart, Direktorin des IUCN Global Species Programme, zitiert. | |
Die Botschaft insgesamt bleibe allerdings düster: „Obwohl bei einigen Arten | |
Verbesserungen zu verzeichnen sind, gibt es mit jedem Update eine deutlich | |
größere Anzahl bedrohter Arten. Die Welt muss dringend mehr tun, um diesen | |
verheerenden Trend abzuwenden.“ | |
26 Nov 2013 | |
## LINKS | |
[1] http://www.iucn.org/?14081/Forest-giraffe-joins-growing-number-of-threatene… | |
## TAGS | |
Gefährdete Tierarten | |
Rote Liste | |
Rote Liste | |
Kongo | |
Biber | |
Walfang | |
## ARTIKEL ZUM THEMA | |
Rote Liste gefährdeter Meerestiere: Schlechte Zeiten für Nordsee-Haie | |
Fast jede dritte Spezies in Nord- und Ostsee ist gefährdet. Hauptursachen | |
sind Grundschleppnetze, Abwässer und Überdüngung, berichtet das Bundesamt | |
für Naturschutz. | |
Waldgiraffe in Gefahr: Ein Opfer des Buschkriegs | |
Das Okapi steht auf der Roten Liste bedrohter Säugetiere ganz oben. Sein | |
Habitat, Kongos Regenwald, ist Schauplatz von Gewalt und wird zudem | |
abgeholzt. | |
Naturschutz zeigt Wirkung: Kranich und Biber sind zurück | |
Ob Wisent, Uhu oder Schwarzstorch – die Bestände vieler einst bedrohter | |
Tierarten in Europa haben sich erholt. Der Naturschutz greift, sagen | |
Wissenschaftler. | |
Island geht wieder auf Walfang: Finnwale landen im Hundefutter | |
Weil es keinen Markt fürs Fleisch gibt, wurden vor Island harpunierte Wale | |
in Japan zu Tiersnacks verarbeitet. Nun soll die Jagd wieder beginnen. | |
Die Rote Liste wird länger: Viele Arten sind für immer verloren | |
Im Jahr 2010 wurden 914 Tier- und Pflanzenarten neu als bedroht | |
klassifiziert. Für viele der vom Aussterben bedrohten Arten gibt es kaum | |
mehr Lebensraum. | |
UN-Bericht zur biologischen Vielfalt: Warnung vor Massensterben | |
Die Zwischenbilanz zum Zustand der globalen biologischen Vielfalt fällt | |
katastrophal aus. Nur ein radikaler Politikwechsel kann demnach | |
katastrophale Folgen noch aufhalten. |