| # taz.de -- Berliner Verleger und Publizist: Wolf Jobst Siedler gestorben | |
| > Der Publizist und Verleger Wolf Jobst Siedler ist tot. Er war eine der | |
| > bedeutendsten Verlegerpersönlichkeiten der Nachkriegszeit in Deutschland. | |
| Bild: Verleger Wolf Siedler im Oktober 1996 auf der Frankfurter Buchmesse. | |
| BERLIN dpa | Am Mittwoch starb der Verleger und Publizist Wolf Jobst | |
| Siedler im Alter von 87 Jahren, wie sein Sohn Wolf Jobst Siedler junior | |
| sagte. Er sei „nach langer Krankheit friedlich im Kreis seiner Familie | |
| eingeschlafen“. | |
| Siedler gehörte zu den bedeutendsten und prägendsten | |
| Verlegerpersönlichkeiten der Nachkriegszeit in Deutschland. Er leitete fast | |
| 20 Jahre lang die Verlage Ullstein und Propyläen sowie von 1980 bis 1998 | |
| den von ihm zusammen mit Jochen Severin gegründeten Siedler Verlag, der | |
| inzwischen nach München umgesiedelt ist. | |
| Bei Propyläen erschienen internationale Bestseller wie die Hitler- | |
| Biografie des Publizisten Joachim Fest sowie die Tagebücher von Hitlers | |
| Baumeister und Rüstungsminister Albert Speer. Als Klassiker auf dem Gebiet | |
| der modernen Architektur gilt Siedlers Buch „Die gemordete Stadt“ von 1964 | |
| über Bausünden im westlichen Nachkriegs-Berlin. Das ökonomisch | |
| erfolgreichste Buch seiner Verlegerkarriere war allerdings die 1972 | |
| erschienene „Möwe Jonathan“ von Richard Bach. | |
| Im Siedler Verlag erschienen auch die Gesamtausgabe des Nachlasses von | |
| Konrad Adenauer in zehn Bänden sowie die Memoiren von Michail Gorbatschow, | |
| Richard von Weizsäcker, Helmut Schmidt und Franz Josef Strauß. | |
| Von 1955 bis 1963 leitete Siedler das Feuilleton des Berliner | |
| Tagesspiegels. Auch kulturpolitisch war die Stimme des Publizisten von | |
| Gewicht, so dass er auch immer wieder als Berliner Kultursenator im | |
| Gespräch war, was er jedoch stets ablehnte. Im Jahre 2000 und 2004 | |
| erschienen die beiden Bände seiner Memoiren. | |
| 28 Nov 2013 | |
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