| # taz.de -- Beim „Spiegel“ wird wieder gekämpft: Für den Hausbrauch | |
| > „Spiegel“-Mitarbeiter bekommen diverse zusätzliche Vergütungen. Damit d… | |
| > für Neuankömmlinge so bleibt, kämpft der Betriebsrat gegen den | |
| > Kahlschlag. | |
| Bild: Nach außen schon immer kämpferisch. Nach innen seit diesem Jahr auch wi… | |
| BERLIN taz | In der Spiegel-Redaktion erhebt sich „nach der Kündigung des | |
| Hausbrauchs durch die Verlagsleitung“ Widerstand. Der Betriebsrat ruft in | |
| einem Schreiben die Mitarbeiter dazu auf, sich an einer | |
| Unterschriftenaktion zu beteiligen – für „die Rücknahme der Kündigung und | |
| eine Rückkehr zur Spiegel-Kultur“. | |
| Neue Mitarbeiter, die ab dem 1. März 2014 eingestellt werden, sollen von | |
| den im Hausbrauch geregelten Sonderleistungen nichts oder zumindest | |
| deutlich weniger haben. | |
| Die [1][Süddeutsche Zeitung] hatte Ende November über die Kündigung | |
| berichtet und darin auch den Spiegel-Betriebsrat zitiert, der aufführt, | |
| welche zusätzlichen Leistungen der Hausbrauch beinhaltet – und nun auf der | |
| Kippe stünden: Jährliche Gehaltsrunde, Jahresschlussvergütung, Heirats- und | |
| Geburtsbeihilfen, Treueprämie, erweiterte Lohn-und Gehaltszahlung im | |
| Krankheitsfall über die sechste Woche hinaus, zusätzlicher Urlaub für | |
| Redakteure und journalistische Mitarbeiter als Mehrarbeitsausgleich, | |
| zusätzlicher Jahresurlaub für ältere Redakteure, Weihnachtsgeld, | |
| Fahrgelderstattung, Sonderurlaube bei Umzug, Heirat und Todesfällen in der | |
| Familie. | |
| Eine bemerkenswerte Versorgung, von der die meisten Zeitungs- und | |
| Zeitschriftenredakteure wohl nur träumen – und die verständlicherweise kein | |
| Betriebsrat kampflos aufgeben will. | |
| Bis zum 6. Dezember will der Betriebsrat deshalb Unterschriften sammeln – | |
| und weist alle Angestellten fürsorglich darauf hin, dass „die Liste am | |
| Schwarzen Brett (Achtung: einsehbar)“ die öffentlichste aller Sammlungen | |
| sei. Wer lieber nicht will, dass die da oben aus der Verlagsleitung | |
| erfahren, wer genau unterschrieben hat, kann sein Autogramm auch an den | |
| Betriebsrat senden oder persönlich bei ihm vorbeikommen. „Die | |
| Unterschriftenlisten bleiben beim Betriebsrat“, heißt es in dem internen | |
| Schreiben. „Es werden keine Informationen, außer der Anzahl der | |
| Unterschriften, an Geschäftsführung und Verlagsleitung weitergegeben.“ | |
| Zuletzt hatte es beim Spiegel [2][heftigen Streit über die Ernennung von | |
| Nikolaus Blome] zum Hauptstadtbüroleiter und Stellvertretenden | |
| Chefredakteur gegeben. Der neue Chefredakteur Wolfgang Büchner wollte das | |
| so. Viele Mitarbeiter wollten Blome aber nicht. Denn der war bis dato bei | |
| Springers Bild auf den gleichen Positionen tätig. Das ist ungefähr so wie | |
| ein Wechsel von Burger King zu McDonald's. Am Ende setzte sich Büchner | |
| durch – zumindest weitgehend: Blome ist mittlerweile Leiter der Berliner | |
| Redaktion und Mitglied der Chefredaktion. [3][Nur auf den Titel des | |
| Stellvertreters muss er verzichten.] | |
| Die neuen Spiegel-Angestellten können nun hoffen, dass sie auf ebenso wenig | |
| verzichten müssen. Sie müssen dafür auf den Kampfeswillen ihrer zukünftigen | |
| KollegInnen bauen. | |
| 2 Dec 2013 | |
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| [1] http://www.sueddeutsche.de/medien/sparkurs-kollidiert-mit-selbstverstaendni… | |
| [2] /!122322/ | |
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| ## AUTOREN | |
| Jürn Kruse | |
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