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# taz.de -- Saarbrücken-Trainer über BVB und Pokal: „Zu vergleichen ist nic…
> Im DFB-Pokal spielt am Dienstagabend der 1. FC Saarbrücken gegen den BVB.
> Trainer Milan Sasic über seine Mission beim Drittligisten.
Bild: Und gegen die soll Saarbrücken gewinnen? BVB-Spieler nach dem Pokalsieg …
taz: Herr Sasic, Sie sind im September als Retter in Saarbrücken engagiert
worden. Der Klub ist immer noch Vorletzter. Was haben Sie bewegt?
Milan Sasic: Ich habe die Aufgabe mit klaren Visionen übernommen. Die
Situation war und ist noch sehr schwer. Aber von meinem Naturell hatte ich
nie Probleme mit schwierigen Aufgaben, ich sehe das als Herausforderung an.
Wenn man so etwas meistert, kommt man meist stärker da heraus. Ich arbeite
in einem Traditionsverein, in einer Landeshauptstadt – daher muss das Ziel
sein, irgendwann in den Profifußball zurückzukehren. Es braucht hier eine
große Bühne.
Wie sehen Sie die Ausgangslage für das Pokalspiel heute gegen Borussia
Dortmund?
Dafür brauche ich keinen Spieler extra motivieren – dieses Spiel ist
Antrieb genug. Die Teams zu vergleichen ist nicht fair, weil Welten
dazwischen liegen. Ein durchschnittlicher Spieler von Borussia Dortmund
kostet so viel wie unser gesamter Kader. Wir haben nur eine Chance, wenn
Dortmund total versagt. Aber man muss mir auch recht geben: Sie haben die
letzten Jahre nur sehr, sehr selten versagt.
Mit Jürgen Klopp gab es einige Berührungspunkte in der Vergangenheit, oder?
Mein erstes Freundschaftsspiel mit TuS Koblenz war gegen den FSV Mainz, als
er gerade dort als Trainer angefangen hatte. Und in der Bundesliga hatte
ich mit dem 1. FC Kaiserslautern das Vergnügen, gegen ihn und die Mainzer
anzutreten. Daraus ist Respekt entstanden. Der Fußball, den er mit Dortmund
praktizieren lässt, ist auch meine Spielweise, die ich über Jahre lehre:
Der Gegner soll möglichst wenig Zeit und Raum haben; der Ballgewinn ist der
Angriffsauslöser.
Nach Ihrem letzten Engagement in Duisburg war es ruhiger um Sie geworden.
Davor hatten Sie in Kaiserslautern in der zweiten Liga eine ähnlich
schwierige Mission wie nun in Saarbrücken zu erfüllen.
Ich habe den Klub damals wenige Monate vor Saisonschluss übernommen, als er
vor dem Sturz in die Drittklassigkeit stand. Ich hatte nie eine Chance,
Deutscher Meister zu werden, aber was ich dann am letzten Spieltag gegen
den Köln erlebt habe, war Wahnsinn: 20 Minuten vor Schluss stand es noch
0:0, und wir mussten das Spiel gewinnen. Gerry Ehrmann hat mir danach
gesagt, er hätte solch intensiven Jubel bei keiner der beiden
Meisterschaften miterlebt. So etwas vergisst man nicht. Und das macht mich
natürlich auch gelassener, was meine Aufgabe hier angeht. Es ist nicht
entscheidend, wann man es schafft – wichtig ist, dass man es schafft.
Der alte Ludwigspark wird heute noch einmal ausverkauft sein, ist aber
ansonsten arg in die Jahre gekommen. Wie wichtig wäre ein neues Stadion in
Saarbrücken?
Aus wirtschaftlichen Gründen ist eine gute Infrastruktur und ein modernes
Stadion Voraussetzung. Aber es gibt leider genug Beispiele, wo der Preis zu
hoch ist. Wenn zwischen dem Etat und der Stadionmiete ein zu großes
Missverhältnis besteht, sind Klubs oft nicht mehr wettbewerbsfähig. Ich
glaube, dass in Saarbrücken die Politiker erkannt haben, wie wichtig die
Stadionfrage für den 1. FC Saarbrücken ist. Deshalb ist es allerwichtigste
Aufgabe, sich in dieser Saison zu stabilisieren und die dritte Liga zu
halten, weil sich danach eine Perspektive öffnet …
Sie erfüllen bei Saarbrücken auch Manageraufgaben: Haben Sie schon
entschieden, wie die Einnahmen im DFB-Pokal verwendet werden?
Wir werden gemeinsam diskutieren, inwieweit wir das eingenommene Geld durch
den Pokal dazu verwenden, die Mannschaft noch zu verstärken. Ich möchte
noch betonen, dass ohne meinen Vorgänger Jürgen Luginger wir dieses Spiel
gegen Dortmund gar nicht hätten.
3 Dec 2013
## AUTOREN
Frank Hellmann
## TAGS
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