# taz.de -- Endspiel im DFB-Pokal: Schalke hat den Pott | |
> In der Bundesliga ging nicht viel, in der Champions League schon mehr, im | |
> DFB-Pokal alles: Der deutsche Pokalsieger der Saison 2010/2011 heißt FC | |
> Schalke 04. | |
Bild: So sehen Sieger aus: Schalkes Raul (hinten) jubelt mit Jefferson Farfan. | |
BERLIN dpa | Der FC Schalke 04 hat mit dem 5:0 (3:0)-Kantersieg gegen den | |
überforderten MSV Duisburg zum fünften Mal den DFB-Pokal gewonnen und damit | |
ein missratenes Bundesliga-Jahr gerettet. Als Kapitän Manuel Neuer am | |
Samstagabend um 22.04 Uhr den begehrten "Pott" aus den Händen von | |
Bundespräsident Christian Wulff in Empfang nahm, kannte die königsblaue | |
Begeisterung im Berliner Olympiastadion keine Grenzen mehr. | |
"Wir freuen uns unheimlich. Wie haben nach einer Saison mit allen Höhen und | |
Tiefen noch einmal alles gegeben. Mit einem Titel aufzuhören ist sehr, sehr | |
gut", bekannte 04-Sportdirektor Horst Heldt. Mit dem Fünferpack gegen den | |
Zweitligisten stellten die Knappen im 68. Cup-Finale ihren eigenen | |
Finalrekord von 1972 ein und qualifizierten sich für die Europa League. In | |
seinem vermeintlichen Abschiedsspiel für die Gelsenkirchener hatte der vor | |
dem Absprung zu Bayern München stehende Neuer kaum Gelegenheit sich | |
auszuzeichnen. | |
Julian Draxler (18. Minute), Klaas-Jan Huntelaar (22./70.), Benedikt | |
Höwedes (42.) und Jose Manuel Jurado (55.) trafen vor 75.708 Zuschauern und | |
bescherten Trainer Ralf Rangnick zugleich den ersten Titel seiner Karriere. | |
Für den 33 Jahre alten Spanier Raùl war es ebenfalls eine Premiere: Er | |
hatte zuvor nie einen nationalen Cup gewonnen. Duisburg ging dagegen auch | |
bei der vierten Endspiel-Teilnahme nach 1966, 1975 und 1998 als Verlierer | |
vom Platz, | |
"Wir haben sehr konzentriert gespielt. Deshalb war es am Ende auch eine | |
klare Sache. Das war aber nicht so einfach heute. Eigentlich war es erst | |
nach dem 3:0 klar", stellte Schalke-Coach Rangnick fest. Sein Gegenüber | |
Milan Sasic beklagte den Ausfall einiger Stammspieler: "Wir haben es nicht | |
geschafft, mehr zu machen. Es war heute auch so deutlich, weil bei uns die | |
Leistungsträger gefehlt haben. Leider war nicht mehr drin." | |
## Starker Jefferson Farfan | |
Nach zuletzt sechs Pflichtspiel-Niederlagen am Stück wurde Schalke der | |
Favoritenrolle vollauf gerecht. Denn das von Coach Milan Sasic anfangs gut | |
eingestellte Duisburger Team schaffte es nur eine Viertelstunde lang, den | |
Bundesliga-14. in Schach zu halten. Dann schlug sich die größere | |
individuelle Klasse der Schalker auch in Treffern nieder. Konnte MSV-Keeper | |
David Yelldell gegen Kyriakos Papadopoulos (15.) noch einen Gegentreffer | |
verhindern, schlug es kurz danach gleich zweimal in seinem Kasten ein. | |
Ausgangspunkt beim königsblauen Doppelschlag war jeweils Jefferson Farfan | |
mit zwei mustergültigen Pässen. Der quirlige Peruaner bediente zunächst den | |
17-jährigen Draxler, der bei seiner ersten Pokal-Partie von Beginn an mit | |
einem knallharten Schuss von der Strafraumgrenze für das 1:0 sorgte. Der | |
Schüler hatte S04 mit seinem 3:2-Siegtor gegen Nürnberg Ende Januar ins | |
Halbfinale geschossen. | |
Vier Minuten später spritzte Huntelaar in Farfans Zuspiel und spitzelte den | |
Ball am zu spät reagierenden Yelldell vorbei in die kurze Ecke. Der | |
Niederländer stand nach langwierigen Verletzungsproblemen erstmals seit | |
Ende Februar wieder in der Schalker Startelf. | |
## Rekord eingestellt | |
Duisburg benötigte mehr als eine halbe Stunde, um sich von dem Schock zu | |
erholen. Dann kam das Team gefährlich vor Neuers Tor. Doch weder Olcay | |
Sahan (36.) noch Sefa Yilmaz (40.) schafften es, den Ball aus | |
aussichtsreicher Position am Nationalkeeper vorbeizubringen. Wie einfach | |
das Toreschießen ist, verdeutlichte dafür auf der Gegenseite Höwedes. Nach | |
Farfans Eckball war der Abwehrspieler schneller am Ball als der zögernde | |
Yelldell und köpfte zum 3:0 ein. | |
Erinnerungen an den bisher höchsten Sieg in einem Pokalfinale - Schalkes | |
5:0 gegen Kaiserslautern vor 39 Jahren - wurden wach. Erst recht, als | |
Jurado in der 55. Minute mit einem trockenen Schuss in die kurze Ecke zum | |
vierten Mal ins Schwarze traf. Dann trug sich Huntelaar noch ein zweites | |
Mal in die Schützenliste ein und sorgte gegen die Duisburger für die | |
Einstellung des Rekordes. Der MSV ergab sich in sein Schicksal und zeigte | |
in der Schlussphase kaum noch Gegenwehr. | |
22 May 2011 | |
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