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# taz.de -- Oberstes Gericht in Australien: Homo-Ehe in Canberra gekippt
> 27 homosexuelle Paare haben bereits in der Provinz Canberra geheiratet.
> Diese Ehen sind ungültig, entschied der Oberste Gerichtshof. Denn:
> Bundesrecht geht vor.
Bild: Corrina Peck (l.) und Stacey Cowan bei ihrer Hochzeit am 7. Dezember in C…
SYDNEY afp/dpa | Das oberste Gericht Australiens hat ein Gesetz zur
Legalisierung von Homo-Ehen einkassiert. Das von der Provinz Canberra
erlassene Gesetz könne nicht neben dem Bundesrecht stehen, teilten die
Richter am Donnerstag zur Begründung mit. Nicht die Behörden der jeweiligen
Bundesstaaten, sondern das australische Parlament habe das letzte Wort in
Sachen Ehe, befanden die Richter einstimmig.
In seiner jetzigen Form sehe das australische Bundesgesetz keine
Anerkennung von Ehen zwischen gleichgeschlechtlichen Partnern vor. Gemäß
der Verfassung müsse das Bundesparlament darüber entscheiden, ob die
gleichgeschlechtliche Ehe zugelassen werden solle.
Mit der Entscheidung des Obersten Gerichts werden die Ehen von 27 schwulen
und lesbischen Paaren, die in den vergangenen Tagen geheiratet hatten,
ungültig. Vor dem Gerichtsgebäude kam es zu tränenreichen Szenen, als
Betroffene das Urteil hörten. Für ihn sei es „katastrophal“, dass sein
Ehegelübde mit seinem Partner Chris Teoh nun über den Haufen geworfen
werde, sagte Ivan Hinton vor Reportern: „In weniger als einer Woche wurde
ich verheiratet und wieder entheiratet, zumindest in juristischer
Hinsicht“, klagte er. „Das ist kein besonders schöner Tag.“
Das Parlament des Australian Capital Territory (ACT) hatte Ende Oktober
dafür gestimmt, dass Schwule und Lesben dort künftig offiziell heiraten
können. Die Neuregelung erfolgte trotz Warnungen, dass sie gegen
Bundesrecht verstoße, demzufolge die Homo-Ehe nicht zulässig ist. Das neue
Gesetz namens Marriage Equality Act sah vor, dass gleichgeschlechtliche
Ehen auch von Paaren geschlossen werden können, die aus anderen Teilen des
Landes anreisen. In den vergangenen Tagen hatten sich zahlreiche schwule
und lesbische Paare in Erwartung des Gerichtsurteils noch schnell das
Jawort gegeben.
Der Schwulenrechtsaktivist Rodney Croome sprach trotz des Gerichtsurteils
von einem Erfolg. Mit der Entscheidung der Richter liege der Ball jetzt
klar im Feld des Bundesparlaments. Erstmals hätten die Abgeordneten die
klare Macht, gleichgeschlechtliche Ehen zuzulassen. Die von dem
Konservativen Tony Abbott geführte Regierung lehnt die Homo-Ehe ab.
Gleichgeschlechtliche Paare können in den meisten australischen
Bundesstaaten eine registrierte Partnerschaft eingehen. Diese wird jedoch
von den Bundesbehörden juristisch nicht als Ehe angesehen.
12 Dec 2013
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