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# taz.de -- ADAC-Skandale: Der oberste Engel fällt
> Es war eine Affäre zuviel: Der Präsident des Autoclubs ADAC, Peter Meyer,
> hat sein Amt niederglegt. Und beim „Gelben Engel“ wurde auch an der
> Reihenfolge geschraubt.
Bild: Da stürzt grad ganz schön viel ab beim ADAC.
MÜNCHEN dpa/taz | ADAC-Präsident Peter Meyer tritt zurück. Der 64-Jährige
legte mit sofortiger Wirkung sein Amt nieder, wie der ADAC Nordrhein am
Montag mitteilte. Meyer war seit 2001 Präsident des Autoclubs. Hintergrund
des Rücktritts sind auch Manipulationen beim ADAC-Autopreis „Gelber Engel“.
Er kam damit seiner Suspendierung zuvor – die hatte das Präsidium zuvor
angesichts der „erschütternden Ergebnisse der aktuellen Krisenaufarbeitung“
beschlossen, wie der Verein mitteilte.
Meyer war seit 2001 Präsident des Autoclubs. Hintergrund des Rückzugs ist
unter anderem die Fälschung von Zahlen beim ADAC-Autopreis. Meyer bleibt
aber weiter an der Spitze seines Regionalclubs Nordrhein.
Nach den Manipulationen und anderen Vorwürfen mahnte
Verbraucherschutzminister Heiko Maas (SPD) weitere Konsequenzen bei dem mit
rund 19 Millionen Mitgliedern größten Autofahrer-Club in Europa an. „Dieser
Rücktritt wird allein nicht ausreichen“, erklärte Maas in Berlin.
## Fehlerhafte Verarbeitung der Daten
Angesichts der neuen Erkenntnise zur Manipuliation beim „Gelben Engel“
scheint das denkbar. Beim Preis ist außer der Teilnehmerzahl in diesem Jahr
auch die Rangfolge gefälscht worden, wie der ADAC am Montag mitteilte. Es
gebe zudem Anhaltspunkte dafür, dass auch in den Vorjahren ähnliche
Veränderungen vorgenommen worden seien. Das habe die Unternehmensberatung
Deloitte bei ihrer Untersuchung der Abstimmung herausgefunden.
Klarheit darüber gebe es aber noch nicht. Die Ergebnisse für die
Wettbewerbe der Jahre 2005 bis 2013 würden voraussichtlich in der kommenden
Woche kommuniziert. Für 2014 ist die Botschaft klar: Die Ergebnisse wurden
verfälscht.
„Gründe für die falschen Ergebnisse sind Deloitte zufolge sowohl
vorsätzliche Veränderungen als auch eine technisch fehlerhafte Verarbeitung
der Daten“, heißt es in der Mitteilung. „Unsere Untersuchungen haben
Prozessschwächen, Fehler in der Datenverarbeitung sowie Manipulationen bei
der Wahl zum 'Lieblingsauto 2014' offenbart“, sagte der bei Deloitte
zuständige Partner Frank Marzluf.
Abhänging von den weiteren Ergebnissen werde der ADAC nun rechtliche
Schritte gegen den geschassten Kommunikationschef Michael Ramstetter
vorbereiten, hieß es weiter.
10 Feb 2014
## TAGS
ADAC
Rücktritt
Affäre
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