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# taz.de -- Nachspiel Gezi-Proteste: Sammelklage gegen Erdogan
> Die Widerständler vom Taksim-Platz fordern juristische Vergeltung der
> Polizeigewalt im vergangenen Jahr. Sie wollen die Regierung verklagen.
Bild: Der Konflikt ist noch lange nicht beigelegt – Istanbul im Februar 2014.
ISTANBUL afp | Die führende Organisation der Protestbewegung auf dem
Istanbuler Taksim-Platz im vergangenen Jahr plant eine Sammelklage gegen
die türkische Regierung wegen der blutigen Niederschlagung der damaligen
Demonstrationen.
Ein Mitglied der Gruppe Taksim Solidarität sagte der Zeitung Hürriyet die
Klage erfolge im Namen aller, „die am Widerstand teilnahmen, getötet oder
verletzt wurden oder ihre Augen als Folge gewaltsamer Polizeieinsätze
verloren“. Die Klage werde einen „internationaler Präzedenzfall“ schaffe…
Pläne der Regierung von Ministerpräsident Recep Tayyip Erdogan für ein
Bauprojekt im Gezi-Park am Taksim-Platz hatten im Juni landesweite Proteste
gegen die Regierung ausgelöst, in deren Verlauf sieben Menschen starben und
tausende verletzt wurden.
Anfang Februar hatte ein Gericht in Istanbul die Anklage gegen 26
prominente Mitglieder der Taksim-Protestbewegung wegen schwerer
juristischen Mängel zurückgewiesen. Das Gericht monierte unter anderem,
dass die Staatsanwaltschaft die Schuldvorwürfe gegen die Verdächtigen nicht
genügend präzisiert habe. Die Anklagevertretung hatte bis zu 29 Jahre Haft
verlangt.
Insgesamt sollen mehrere tausend Taksim-Demonstranten vor Gericht gestellt
werden. Ihnen werden wegen der Teilnahme an den Protesten
Landfriedensbruch, zum Teil aber auch Terrordelikte vorgeworfen.
24 Feb 2014
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