# taz.de -- Revolutionsgefährte Fidel Castros ist tot: Vom Comandante zum Gegn… | |
> Huber Matos war Castros Weggefährte, Dissident, politischer Gefangener. | |
> Ein zwiespältiges Verhältnis zur kubanischen Revolution prägte sein | |
> Leben. | |
Bild: Huber Matos 2008 in Miami. | |
MIAMI/HAVANNA dpa | Der kubanische Oppositionelle und frühere | |
Revolutionskämpfer Huber Matos ist tot. Der ehemalige Weggefährte Fidel | |
Castros starb am Donnerstag (Ortszeit) im Alter von 95 Jahren an einem | |
Herzinfarkt in Miami, wie seine Familie mitteilte. Seine Überreste sollen | |
gemäß seinem letzten Willen nach Costa Rica, dem Land seines ersten Exils, | |
gebracht werden. | |
Der dritte Kommandeur von Castros Rebellen war kurz nach dem | |
Revolutionssieg von 1959 wegen angeblicher Umsturzpläne zu 20 Jahren | |
Gefängnis verurteilt worden. Nach Verbüßung der Strafe reiste er 1979 nach | |
Costa Rica aus und zog später mit Frau und Kindern nach Miami. Dort wurde | |
er zum erbitterten Gegner der Castro-Regierung. Seine letzten Worte waren | |
laut einer Mitteilung der Familie: „Der Kampf geht weiter, es lebe das | |
freie Kuba.“ | |
„Ein Mann, der Kuba in den Mittelpunkt seiner Sorgen zu stellen wusste“, | |
würdigte ihn die kubanische Oppositionsbloggerin [1][Yoani Sánchez] im | |
Kurznachrichtendienst Twitter. Kubas Staatsmedien berichteten hingegen | |
nicht über das Ableben des alten Mitkämpfers Fidel Castros. | |
Es war ein Kampf, der ganz anders angefangen hatte – 1957 unterstützte der | |
Schullehrer und Landbesitzer zum ersten Mal die Guerillabewegung um den | |
jungen Castro mit einem Waffen- und Truppentransport. Wie viele Kinder | |
bürgerlicher Familien – darunter Castro selbst – hatte Matos zu den Waffen | |
gegriffen, um das korrupte Regime von Diktator Fulgencio Batista zu | |
stürzen. | |
1958 wurde er zum „Comandante“ befördert. Der Rebellenanführer aus dem | |
Osten Kubas gehörte zum engen Führungskreis um Fidel Castro, als dieser im | |
Januar 1959 in die Hauptstadt Havanna einmarschierte. | |
Unter der neuen Regierung wurde Matos Militärbefehlshaber in der | |
Provinzstadt Camagüey. Dort wuchsen schnell seine Zweifel am Führungsstil | |
Castros. Nach dessen Bekenntnis zum Kommunismus forderte Matos seinen | |
früheren Weggefährten öffentlich heraus. | |
Castro ließ ihn im Gegenzug im Oktober 1959 festnehmen und zu 20 Jahren | |
Haft verurteilen. In seinen 2002 erschienenen Memoiren „Cómo llegó la | |
noche“ (Wie es Nacht wurde) erzählt Matos über seine harte Zeit im | |
Gefängnis und seinen Bruch mit Fidel Castro. | |
28 Feb 2014 | |
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[1] http://twitter.com/yoanisanchez | |
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