# taz.de -- Die Bundesligatabelle neu kalkuliert: Der größte Knauserkopp gewi… | |
> Vergleicht man die Bundesligapunkte mit dem Spieleretat, wird der FC | |
> Bayern den Abstieg nicht mehr abwenden. Und wer wird neuer deutscher | |
> Meister? | |
Bild: Dauereffizient und demütig, aber nicht deutscher Meister: Der FSV Mainz … | |
Und der deutsche Meister 2014 heißt, gähn, FC Bayern. Sieben Spieltage vor | |
Schluss sicherte sich München zum zweiten Mal hintereinander den Titel. Die | |
Bilanz bis dahin: 25 Siege, keine Niederlage. 79 geschossene Tore bei | |
lediglich 13 Gegentreffern. Alles langweilig in der Bundesliga? Von wegen! | |
Man muss nur das Financial Fairplay neu definieren: Meister wird am Ende | |
nicht die Mannschaft, die am Ende der Saison am meisten Punkte holt, | |
sondern diejenige, die für einen Bundesliga-Punkt am wenigsten Geld für | |
ihre Spieler ausgegeben hat: Sprich: der größte Knauserkopp. Oder positiver | |
formuliert: der Effizienzmeister. | |
Berücksichtigt wird der Lizenzspieleretat, also die Gehälter, die die | |
einzelnen Bundesligisten für ihre Profikicker ausgeben. Meister wird nach | |
ökonomischen Gesichtspunkten am Ende die Mannschaft, die im Verhältnis zu | |
ihren finanziellen Möglichkeiten die meisten Punkte holte. Oder | |
mathematisch ausgedrückt: Lizenzspieleretat geteilt durch Punkte. | |
Mit einem recht deutlichem Vorsprung von rund 90.000 Euro je | |
Bundesligapunkt führt der FC Augsburg aktuell die Tabelle an. Die | |
Augsburger investieren – vom derzeitigen Punktestand auf die gesamte | |
Spielzeit hochgerechnet – 360.000 Euro in einen Bundesliga-Punkt. Um Platz | |
zwei kämpfen der FSV Mainz 05 (450.000 Euro je Punkt) und der SC Freiburg | |
(460.000 Euro). Eintracht Braunschweig (560.000 Euro) kann sich als | |
Sechster berechtigte Hoffnungen auf eine Europa-League-Teilnahme in der | |
kommenden Saison machen. | |
Immerhin tummeln sich mit dem VfB Stuttgart und dem Vorletzten, dem | |
Hamburger SV (beide 1,37 Millionen Euro je Punkt), zwei bekannte Gesichter | |
im Tabellenkeller. Abgeschlagenes Schlusslicht ist mit 1,48 Millionen Euro | |
je Punkt aber …? Richtig! Der FC Bayern München. Wie lautet ein | |
altbekanntes Sprichwort doch gleich: Willst du Bayern unten, Pardon, in | |
diesem Falle: oben sehn, musst du die Tabelle drehn. | |
Würden die Absteiger nach wirtschaftlichen Effizienzkriterien ermittelt | |
werden, wären die Bayern aber ohnehin längst nicht mehr im | |
Fußball-Oberhaus: Bereits in der Vorsaison benötigte der Deutsche Meister | |
mit Abstand am meisten Geld für einen Punkt: Auch wenn der Wert 2012/13 mit | |
1,37 Millionen Euro je Bundesligapunkt besser als in der aktuellen Saison | |
ist, fehlten immerhin über 300.000 Euro je Punkt auf das rettende Ufer – | |
auf Platz 15 landete 2013 die TSG Hoffenheim. Der FC Schalke 04 hätte | |
übrigens zusammen mit dem FC Bayern München den bitteren Gang in Liga zwei | |
antreten müssen. In die Relegation gegangen wäre der VfL Wolfsburg. | |
## Dauereffiziente Mainzer | |
Gegen wen? Entsprechende Kalkulationen sind im Rahmen dieser Untersuchung | |
nicht vorgenommen worden. Aber eines ist gewiss: Der FSV Frankfurt wäre als | |
Kontrahent gar nicht in Frage gekommen. Mit dem zweitkleinsten Etat | |
schlossen sie die Saison auf dem vierten Rang ab und wären damit souverän | |
ins Oberhaus aufgestiegen. | |
Aber zurück zur den nicht so offensichtlichen Auffälligkeiten: Während die | |
Hoffenheimer im Vergleich zur Vorsaison ihre Effizienz deutlich gesteigert | |
haben und aktuell über 300.000 Euro weniger je Punkt benötigen, hat sich | |
der BVB in dieser Hinsicht erheblich verschlechtert: Investierte der BVB | |
2012/13 noch durchschnittlich 730.000 Euro je Punkt so sind es gegenwärtig | |
über 1 Million Euro. | |
Würde es einen Titel für kontinuierliche Effizienz geben, so ginge dieser | |
sicherlich an den FSV Mainz 05. Die Mainzer hätten sich auch im Vorjahr als | |
Tabellendritter mit 480.000 Euro je Punkt und einem knappen Rückstand auf | |
Eintracht Frankfurt (unter 100.000 Euro je Punkt) die | |
Champions-League-Teilnahme gesichert. Der 1. FC Nürnberg wäre in die | |
Champions-League-Qualifikation gegangen und die beiden Absteiger, die SpVgg | |
Greuther Fürth (570.000 Euro je Punkt) und Fortuna Düsseldorf (630.000 Euro | |
je Punkt), wären in der Europa League gestartet. | |
Und der deutsche Fußballmeister 2013 heißt? Richtig: der SC Freiburg! | |
5 Apr 2014 | |
## AUTOREN | |
Moritz Förster | |
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