| # taz.de -- Trainer Tuchel verlässt Mainz 05: Ein Mann für Schalker Sehnsüch… | |
| > Schalke 04 hat mit Jens Keller eine sehr starke Rückrunde gespielt. | |
| > Trotzdem träumt man in Gelsenkirchen vom Mainzer Ex-Trainer Thomas | |
| > Tuchel. | |
| Bild: Schalke-Trainer Keller hat wenig Kontur (l.) Im Fokus: Thomas Tuchel | |
| GELSENKIRCHEN taz | Eigentlich war ein großes Fest geplant auf Schalke, die | |
| Saisonziele wurden erreicht, erstmals hat sich der Revierklub zum dritten | |
| mal in Folge für die Champions League qualifiziert, der Weg in die Zukunft | |
| ist geebnet. Und dann war doch wieder einmal ein Machtwort von Clemens | |
| Tönnies erforderlich, um die Situation zu retten. | |
| „Die Trainerfrage stellt sich nicht“, erklärte der mächtige | |
| Aufsichtsratschef, und dass er so einen Satz nach einem souveränen 4:1 | |
| gegen den 1. FC Nürnberg am Tag des vollendeten Erfolges sagen musste, ist | |
| eine seltsam passende Schlusspointe der Geschichte dieser Schalker | |
| Fußballsaison. | |
| Zuvor hatte die Nachricht, dass Thomas Tuchel von seinem Trainerposten in | |
| Mainz zurücktreten werde, Gelsenkirchen erreicht. Und weil Jens Keller | |
| weiterhin unter einem Imageproblem zu leiden hat, weil viele Beobachter ihm | |
| ungeachtet der erfolgreichen Gegenwart immer noch nicht zutrauen, einen | |
| ambitionierten Spitzenklub wie den FC Schalke zu den ersehnten Titeln zu | |
| führen, nahmen die Spekulationen nun Fahrt auf. Steht der Rücktritt Tuchels | |
| möglicherweise im Zusammenhang mit dem FC Schalke? | |
| Horst Heldt fand entsprechende Nachfragen „unverschämt“, es werde „den | |
| handelnden Personen nicht gerecht, wenn wir uns an irgendwelchen | |
| Spekulationen beteiligen“, sagte der Manager. Ein glasklares Bekenntnis zu | |
| seinem Trainer war ihm aber nicht zu entlocken. Und Keller selbst | |
| behauptete zwar, er könne angesichts dieser Debatte „nur schmunzeln“, aber | |
| hinter den Worten, die nun folgten, schimmerte ein tiefer Ärger über diese | |
| Trainerdebatte im Augenblick des finalen Triumphes hervor. | |
| „So langsam wird es ja peinlich, wir haben die beste Rückrunde der Schalker | |
| Geschichte gespielt, ich habe von allen Schalker Trainern mit den besten | |
| Punkteschnitt“, rief Heldt in Erinnerung. Dass Keller das so sieht, ist | |
| nachvollziehbar, genauso nachvollziehbar wie im Übrigen auch die Idee, dass | |
| Tuchel der bessere, weil perspektivreichere Trainer für den großen | |
| königsblauen Klub sein könnte. | |
| ## Vorbild Dortmund | |
| Leidvoll mussten die Schalker während der vergangenen Jahre ertragen, wie | |
| sich Borussia Dortmund unter Jürgen Klopp von einem finanziell | |
| angeschlagenen Mittelklasseverein in einen Deutschen Meister und | |
| Champions-League-Finalisten verwandelte. Viele Experten und Fans meinen | |
| nun, der einzige deutsche Trainer, dem Vergleichbares auf Schalke | |
| zuzutrauen wäre, sei: Thomas Tuchel. Und damit verkörpert der Mann aus | |
| Mainz automatisch so etwas wie eine Aussicht auf die Erfüllung der größten | |
| Schalker Sehnsüchte. | |
| Dass solche Überlegungen ausgerechnet im Moment von Jens Kellers größtem | |
| Triumph neue Nahrung erhielten, ist natürlich bitter für den Trainer, aber | |
| es passt irgendwie zu der seltsamen Liaison des Schwaben mit dem | |
| Revierklub. Keller wird mittlerweile respektiert, seine „hervorragende | |
| Arbeit“ (Heldt) wird anerkannt, aber der 43-Jährige wird weder geliebt, | |
| noch wird ihm der ganz große Coup zugetraut. Und solange sich daran nichts | |
| ändert, wird er als Mann des Übergangs betrachtet, das haben die | |
| überraschenden Nachrichten aus Mainz noch einmal eindrucksvoll in | |
| Erinnerung gerufen. | |
| 11 May 2014 | |
| ## AUTOREN | |
| Daniel Theweleit | |
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