Introduction
Introduction Statistics Contact Development Disclaimer Help
# taz.de -- Entschädigung für Umweltschäden: US-Ölkonzern zahlt Rekordsumme
> Atemwegsleiden, Krebs, Verseuchung durch Uranbergbau: Für Entschädigungen
> und Entgiftungen zahlt die Ölfirma Anadarko nun 5,1 Milliarden US-Dollar.
Bild: Sieht idyllisch aus, stinkt aber gewaltig: Öltanks von Anadarko.
HOUSTON dpa | Es ist die größte Entschädigung für Umweltschäden, die je in
den USA vereinbart wurde: Der Ölkonzern Anadarko Petroleum verpflichtet
sich zur Zahlung von 5,1 Milliarden Dollar (3,7 Milliarden Euro), um
Tausende verseuchte Firmenstandorte zu entgiften und Tausende Kläger zu
entschädigen.
Auf die Summe hat sich der Konzern laut Medienberichten mit der
US-Regierung geeinigt. So erhält allein ein Territorium der
Navajo-Indianer, wo Schäden durch Uranbergbau entstanden waren, eine
Milliarde Dollar.
Anadarko-Chef Al Walker erklärte, die Einigung „beseitigt die Unsicherheit,
die durch den Streit entstanden ist“. Ursprünglich hatte die US-Regierung
mehr als 20 Milliarden Dollar für die Aufräumarbeiten von mehr als 2.700
verseuchten Standorten sowie die Entschädigung von mehr als 8.000 Menschen
gefordert, wie die New York Times am Donnerstag berichtete. Demnach klagten
Betroffene über Atemwegsleiden, Krebs und andere Krankheiten, verursacht
durch den Einfluss von Chemikalien.
„Wenn Sie für 85 Jahre Verseuchung der Erde verantwortlich sind, dann sind
Sie auch dafür verantwortlich, das zu beseitigen“, sagte der zuständige
Staatsanwalt Preet Bharara. Im Zentrum des Streits standen die
Anadarko-Tochterunternehmen Tronox beziehungsweise Kerr-McGee.
Anadarko hatte den umstrittenen Öl- und Gaskonzern Kerr-McGee 2006 gekauft.
Das Unternehmen war bereits in den 70er Jahren in die Schlagzeilen geraten,
nachdem die Arbeiterin und Gewerkschafts-Aktivistin Karen Silkwood der
Firma vorgeworfen hatte, sie aus Fahrlässigkeit mit radioaktivem Plutonium
verseucht zu haben. Silkwood kam im November 1974 auf dem Weg zu einem
Interview mit einem Reporter ums Leben, dem sie angeblich Angaben über die
Arbeitsbedingungen in der Plutonium-Verarbeitungsanlage ihres Werks machen
wollte. Der Fall wurde später mit Meryl Streep in der Hauptrolle verfilmt.
4 Apr 2014
## TAGS
Entschädigung
Umweltschäden
Ölkonzern
Ureinwohner
Usada
## ARTIKEL ZUM THEMA
US-Regierung entschädigt Ureinwohner: Millionen für Navajo-Stamm
Der größte Ureinwohnerstamm der USA zieht Klagen gegen die Regierung
zurück. Dafür bekommen die Navajos mehr als 550 Millionen Dollar
Entschädigung.
BP gegen die USA: Der Mammutprozess
Duell der Giganten: Der Ölkonzern BP soll der US-Regierung Milliarden für
entstandene Umweltschäden durch die Ölkatastrophe 2010 zahlen.
Nach der Öl-Katastrophe im Golf von Mexiko: US-Regierung verklagt BP
Es war die größte Umweltkatastrophe in der Geschichte der USA. Nun kommt
die Rechnung. Und das kann teuer werden für BP und vier weitere
Unternehmen.
Ölpest im Golf von Mexiko: BP übernimmt "volle Verantwortung"
Der Ölkonzern BP wird für die Folgekosten der Ölkatastrophe im Golf von
Mexiko tief in die Kasse greifen müssen. Noch ist nicht abzusehen, wie hoch
die Kosten sein werden.
You are viewing proxied material from taz.de. The copyright of proxied material belongs to its original authors. Any comments or complaints in relation to proxied material should be directed to the original authors of the content concerned. Please see the disclaimer for more details.