# taz.de -- Abstiegskampf Fußball-Bundesliga: Nürnberg patzt, Stuttgart siegt | |
> Für Nürnberg geht es nach dem 1:4 gegen Leverkusen Richtung Abstieg. | |
> Stuttgart hingegen holt drei wichtige Punkte gegen Schalke. | |
Bild: Sieht nicht gut aus für den Club: Nürnbergs Javier Pinola | |
NÜRNBERG/STUTTGART dpa | Der 1. FC Nürnberg trudelt weiter ungebremst dem | |
achten Abstieg aus der Fußball-Bundesliga entgegen. Die engagierten, aber | |
spielerisch limitierten Franken unterlagen am Ostersonntag Bayer Leverkusen | |
mit 1:4 (1:1) und kassierten die achte Niederlage in den letzten neun | |
Spielen. | |
Marvin Plattenhardts Freistoßtor in der 26. Minute war zu wenig für die | |
Truppe von Coach Gertjan Verbeek, die abermals einen Patzer des | |
Abstiegsrivalen Hamburger SV nicht nutzen konnte und weiter auf dem 17. | |
Tabellenplatz rangiert. Emir Spahic (17./80.), Sebastian Boenisch (48.) und | |
Roberto Hilbert (87.) trafen vor 40.514 Zuschauern für die Werkself, die | |
den am Samstag an den VfL Wolfsburg verlorenen vierten Tabellenplatz | |
zurückzueroberte und damit weiter die Champions League im Visier hat. | |
„Der Sieg geht auch in dieser Höhe in Ordnung“, lobte Bayer-Sportdirektor | |
Rudi Völler im TV-Sender Sky sein Team für den zweiten Erfolg unter Coach | |
Sascha Lewandowski, warnte aber im gleichen Atemzug: „Gegen Borussia | |
Dortmund nächste Woche müssen wir noch eine Schippe drauflegen.“ Lange | |
Gesichter gab es bei den Nürnbergern angesichts der weiter geschwundenen | |
Hoffnung. „Wir haben zur Zeit einfach nicht die Qualität, um solche Spiele | |
zu gewinnen. Am Ende haben wir wohl auch nicht mehr an uns geglaubt“, | |
konstatierte Club-Torhüter Raphael Schäfer. | |
Nach ihrer jüngsten Negativserie spielten die Franken ohne Selbstvertrauen. | |
Zudem erwiesen sich die immer wieder hoch nach vorne geschlagenen Bälle für | |
das schwächste Heimteam der Liga einmal mehr als untaugliches Mittel, um | |
die Bayer-Abwehr ernsthaft zu fordern. Der 16-malige Saisontorschütze Josip | |
Drmic war in der Spitze ständig auf sich allein gestellt und konnte nichts | |
ausrichten. Die Werkself, die auch nur zwei ihrer letzten zehn | |
Bundesliga-Spiele gewinnen konnte, setzte zwar ebenfalls keine | |
Glanzlichter, erwies sich aber als spielerisch reifer und abgeklärter im | |
Abschluss. | |
## Harnik in bester Form | |
Der VfB Stuttgart hat hingegen dank Doppeltorschütze Martin Harnik die | |
Patzer seiner Konkurrenten eiskalt ausgenutzt und sich mit seinem 700. | |
Bundesligasieg Luft im Abstiegskampf verschafft. Die überzeugenden Schwaben | |
bezwangen am Sonntag Champions-League-Anwärter Schalke 04 mit 3:1 (1:0). | |
Neben dem überragenden Harnik (23./59.) traf vor 60.000 Zuschauern Cacau | |
(54.) mit seinem ersten Saisontor für den VfB, Adam Szalai (69.) gelang nur | |
noch der Anschluss für die enttäuschenden Gäste. Nach den Niederlagen der | |
Tabellennachbarn Nürnberg und HSV haben die Schwaben durch den achten | |
Saisonsieg jetzt fünf Punkte Vorsprung auf einen direkten Abstiegsplatz. | |
40.000 Fahnen ließ der VfB vor Spielbeginn an seine Fans verteilen – im | |
vorletzten Heimspiel dieser Spielzeit sollten beim Kampf ums Drinbleiben | |
alle Kräfte mobilisiert werden. VfB-Coach Huub Stevens vertraute | |
überraschend Cacau als Sturmsolisten und setzte dafür Vedad Ibisevic nach | |
schwächeren Leistungen zunächst erneut nur auf die Bank. Nach den | |
aufsteigenden Vorstellungen beim 2:0 gegen den SC Freiburg und dem 1:1 in | |
Gladbach zählte für den Niederländer nur ein weiteres Erfolgserlebnis. Die | |
Schalker, nach zuletzt sieben Pflichtspielen in Serie ohne Niederlage, | |
reisten immerhin als zweitstärkstes Bundesliga-Team der Rückrunde an. | |
Von einem Klassenunterschied war bei idealen äußeren Bedingungen kaum etwas | |
zu sehen. Die Stuttgarter begannen in der Defensive sehr gut gestaffelt, | |
ließen wenig zu und warteten geduldig auf Konter. Bei den spielbestimmenden | |
Schalkern fehlten dagegen vor allem im letzten Drittel Präzision und Ruhe | |
beim Abspiel, die Ideen des gelbgesperrten Julian Draxler und verletzten | |
Jefferson Farfan wurden schmerzlich vermisst. | |
So ging der Plan von Stevens perfekt auf. Nach einem Freistoß von Daniel | |
Didavi köpfte der Österreicher Harnik mit seinem neunten Saisontor das 1:0 | |
(23.) – Schalkes Torhüter Ralf Fährmann löste sich einen Tick zu spät von | |
seiner Linie und sah dabei schlecht aus. Bereits zum 19. Mal in dieser | |
Saison übernahm der VfB damit die Führung – herausgekommen waren bis dato | |
aber nur sieben Siege. | |
Stevens, von 1996 bis 2002 und 2011 bis 2012 Chefcoach auf Schalke und dort | |
immerhin zum „Jahrhundertrainer“ geadelt, mahnte seinen VfB von der Bank | |
aus immer wieder zur Ordnung. Engagiert kämpften seine Profis auch um die | |
zweiten Bälle und wurden für den großen Einsatz beloht. Ausgerechnet Cacau | |
markierte nach feiner Vorarbeit von Ibrahima Traoré per Kopf das 2:0 (54.), | |
ehe erneut Harnik ein Klasse-Solo von Gotoku Sakai (59.) zum 3:0 veredelte. | |
20 Apr 2014 | |
## TAGS | |
Fußball | |
Fußball-Bundesliga | |
VfB Stuttgart | |
Bayer Leverkusen | |
1. FC Nürnberg | |
FC Bayern München | |
FC Bayern München | |
Fußball | |
Fußball-Bundesliga | |
Fußball | |
Fußball | |
Fußball | |
Fußball | |
## ARTIKEL ZUM THEMA | |
33. Spieltag Fußball-Bundesliga: Momente des Abschieds | |
Mau sieht's aus für den HSV, den Club und Braunschweig. Bremen sagte | |
Tschüss zu Hunt, Gladbach winkte ter Stegen zu, und der BVB verabschiedete | |
Lewandowski. | |
32. Spieltag Fußball-Bundesliga: Warmgespielt fürs Duell mit Real | |
Die Bayern spielen 5:2 gegen Bremen. Wolfsburg bleibt vorerst „nur“ im | |
Europapokal-Wettbewerb. Und Nürnberg folgt wohl Braunschweig in den Keller. | |
Hannover 96 gegen VfB Stuttgart: Trostloses Unentschieden | |
Beim Abstiegsduell in Hannover glänzten weder die Gastgeber noch die | |
schwäbischen Gäste. Vor allem letztere müssen nun weiter um den | |
Klassenerhalt bangen. | |
Abstiegskampf in der Bundesliga: Depression beim HSV | |
Nachdem der Hamburger SV gegen den VfL Wolfsburg mit 1:3 verloren hat, | |
scheint der rettende 15. Platz in der Fußball-Bundesliga kaum mehr | |
erreichbar. | |
HSV verliert gegen Wolfsburg: Eher Bochum als Bayern | |
Die Bundesligauhr in Hamburg droht stehenzubleiben. Der HSV zeigt gegen | |
Wolfsburg Auflösungserscheinungen und taumelt Richtung 2. Bundesliga. | |
31. Spieltag Fußball-Bundesliga: Im Süden Mühe, im Norden Luft | |
Bremen hat mit einem 3:1 gegen Hoffenheim wohl die Klasse gehalten. Meister | |
Bayern hadert eher mit dem eigenen Anspruch. Und Hertha wartet auf drei | |
Punkte. | |
Fußball-Bundesliga: Hannover rettet sich ein bisschen | |
Mit dem 3:2 gegen Eintracht Frankfurt scheint Hannover 96 dem Abstiegskampf | |
entkommen zu sein. Frankfurt war jedoch auch nicht bis ins Letzte | |
motiviert. | |
Emotionale Bundesliga-Trainer: Arschkalt und unverbogen | |
Christian Streich und Torsten Lieberknecht gelten als aufbrausend. Im | |
direkten Duell geben sie sich alle Mühe, dieses Klischee zu widerlegen. |