| # taz.de -- NPD-Aufmarsch blockieren?: Pro: Kein Fußbreit den Faschisten! | |
| > Auch 100 Neonazis sind zu viele: Sie laufen zu lassen, würde sie | |
| > belohnen. Es würde ihnen Raum zugestehen, den sie nicht bekommen dürfen. | |
| Bild: Polizisten schützen einen NPD-Auftritt in Berlin. | |
| Als bekannt wurde, dass die Nazis am morgigen Samstag durch Kreuzberg | |
| laufen wollen, hat man sich schon gefragt, ob sie nun auch noch ihr letztes | |
| bisschen Hirn verloren haben: Aus dem verhassten linksalternativen Bezirk | |
| unbeschadet wieder herauszukommen hätte schwierig für sie werden können. | |
| Nun schützt der Staat die Nazis erst einmal vor sich selbst – indem er die | |
| Route nicht höchst provokant mitten durchs Kreuzberger Herz führen lässt, | |
| vorbei am Oranienplatz, auf dem in den letzten eineinhalb Jahren | |
| Flüchtlinge ihre Zelte aufgeschlagen hatten. Sondern die Nazis am Rand des | |
| Bezirks laufen lässt – ärgerlich genug. | |
| ## Einzig mögliche Reaktion | |
| Der zweite, schwierigere Job der Behörden ist nun der Versuch, die Nazis | |
| von den Gegendemonstranten zu trennen, die da kommen werden. Mobilisiert | |
| wird vonseiten der Antifa, von linken Bündnissen und von Parteien – mit | |
| mehreren tausend Gegendemonstranten wird gerechnet. Und deren Ziel, den | |
| Aufmarsch durch Blockaden zu verhindern, ist die einzig angemessene | |
| Reaktion darauf. | |
| Neonazis mit Missachtung zu strafen wäre eine Kapitulation. Sie laufen zu | |
| lassen, würde sie belohnen, es würde ihnen Raum zugestehen, den sie nicht | |
| bekommen dürfen. Was wäre es für ein Zeichen, sie ungehindert an ihr Ziel, | |
| dem U-Bahnhof Stadtmitte, kommen zu lassen? Man mag sich gar nicht | |
| vorstellen, welche Siege tags darauf gefeiert würden, im Netz und anderswo. | |
| Ob im Herzen von Kreuzberg oder am Rand des Bezirks, ob in Schöneweide oder | |
| Brandenburg oder sonst wo – bei Naziaufmärschen kann nur der gute, alte | |
| Grundsatz gelten: kein Fußbreit den Faschisten! | |
| 25 Apr 2014 | |
| ## AUTOREN | |
| Patricia Hecht | |
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