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# taz.de -- Schriftsteller Amos Oz kritisiert Siedler: „Wir haben hebräische…
> Rechte Politiker in Israel sind empört. Der Schriftsteller Amos Oz
> vergleicht radikale Siedler im Westjordanland mit Neonazis. Diese würden
> sogar offiziell unterstützt.
Bild: Friedensaktivist Amos Oz im März 2013 auf der Leipziger Buchmesse.
TEL AVIV dpa | Der israelische Schriftsteller Amos Oz hat mit einem
Vergleich radikaler jüdischer Siedler mit Neonazis für Empörung gesorgt. Oz
kritisierte in einer Ansprache jugendliche jüdische Siedler, die nicht
genehmigte Außenposten im Westjordanland errichten, wie israelische Medien
am Sonntag berichteten.
Er verurteilte auch Angriffe jüdischer Extremisten auf arabischen Besitz,
die sich in den vergangenen Wochen gehäuft haben. „Wir müssen dem Monster
ins Gesicht schauen und es beim Namen nennen“, sagte Oz den Berichten
zufolge am Freitag bei einer Feier zu seinem 75. Geburtstag in Tel Aviv.
„Wir wollten doch wie alle anderen Völker sein. Wir hatten gehofft, dass
der Tag kommen würde, an dem es einen hebräischen Dieb und eine hebräische
Hure geben wird. Wir haben auch hebräische Neonazigruppen“, sagte Oz. Er
sehe keinen Unterschied zu heutigen Neonaziorganisationen in Europa. In
Israel erfreuten sich diese Gruppierungen sogar der Unterstützung
nationalistischer Abgeordneter, sagte Oz.
Rechtsorientierte Politiker kritisierten Oz' Äußerungen scharf. „Dieser
Vergleich führt zu einer schlimmen Herabsetzung des Holocausts“, sagte
Bauminister Uri Ariel von der Siedlerpartei nach einem Bericht der Zeitung
Jediot Achronot. Man könne „Nazis, deren ganzes Streben die Auslöschung
anderer Völker im Namen der Rassenüberlegenheit war“, nicht mit Menschen
vergleichen, die Graffiti sprühten und Autoreifen zerschnitten.
11 May 2014
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