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# taz.de -- Schöpfer des „Alien“: H.R. Giger ist tot
> Seine Wurmgestalt für Ridley Scotts Science-Fiction-Reihe „Alien“ gehört
> zu den berühmtesten Monstern des Films. Am Montag starb H.R. Giger an den
> Folgen eines Sturzes.
ZÜRICH dpa | Die Schockszene gehört zur Erfolgsgeschichte des
Science-Fiction-Horrorfilms wie die Oscars zu Hollywood: Plötzlich bricht
aus der Brust des Astronauten Gilbert Ward Kane eine bluttriefende
Wurmgestalt hervor. Als „Chestburster“ (Brustzertrümmerer) gehört das
Monster seit Ridley Scotts Kinohit „Alien – Das unheimliche Wesen aus einer
fremden Welt“ von 1979 zu den beliebtesten Figuren auf Halloween-Partys.
Entworfen hatte es der Schweizer Künstler H.R. Giger. Am Montag starb der
Schöpfer etlicher bizarr-beklemmender Kunstwerke überraschend in einem
Zürcher Krankenhaus an den Folgen eines Sturzes.
Für seine „Alien“-Gestalten bekam Hansruedi Giger, der als Künstler die
Vornamenabkürzung H.R. bevorzugte, 1980 den Oscar in der Kategorie „Beste
visuelle Effekte“. Die US-Filmakademie würdigte damit den wesentlichen
Beitrag, den die perfekt „biomechanisch“ agierenden Weltraummonster zum
Erfolg des Films leisteten.
Indirekt hatte Giger damit auch wesentlichen Anteil am Durchbruch der
Schauspielerin Sigourney Weaver im Action-Genre. Eine ganze Reihe von
„Alien“-Filmen orientierte sich am Giger-Vorbild. Zudem machten ihn seine
Entwürfe für „Poltergeist II“ von Brian Gibson (USA, 1986) und Roger
Donaldsons „Species“ (USA, 1995) zu einer Kultfigur des Science-Fiction-
und Horror-Fachs.
## In der Nähe von Fantasy-Kitsch
Zum Werk des Schweizers, der 1940 im Alpenkanton Graubünden als Sohn einer
Apothekerfamilie geboren wurde, gehören längst nicht nur Entwürfe für
Kinomonster. Auch als Maler war Giger, der in Zürich Architektur und
Industriedesign studiert hatte, ein bedeutender Vertreter des
„Fantastischen Realismus“. Er schuf bedrückend-düstere Landschaften,
bizarre Kreaturen, aber auch exotisch-schöne Frauenfiguren - für manchen
Geschmack gelegentlich in der Nähe von Fantasy-Kitsch.
Mehrfach zeigte die Messe für Moderne Kunst Art Basel Werke des
„Alien“-Designers, der sich selbst auch als Surrealist bezeichnete. Von den
großen etablierten Kunstmuseen wurde er jedoch weitgehend ignoriert. So
schuf sich Giger sein eigenes Denkmal: Er baute das Schloss St. Germain im
mittelalterlichen Dörfchen Greyerz (La Gruyère im Kanton Freiburg) zu einem
eigenen Museum um.
Seit 1998 stellte Giger dort bizarr-erotische Bilder und Plastiken aus –
„Biomechanoiden“, die das Mechanische im Lebendigen betonen. Dass sie mit
der Wirklichkeit nur wenig zu tun haben, war dem Fantasiebegabten stets
klar: „Dieses Monster wurde vom Hirn eines Erdenmenschen erfunden und ist
schon deshalb nicht sehr extraterrestrisch“, sagte er 2005 bei der
Eröffnung einer Ausstellung in Prag über seine „Alien“-Figur. In das Desi…
habe er viel Arbeit gesteckt: „Man sollte nicht erkennen, dass es in
Wirklichkeit nur ein Mann in einem Anzug ist.“ Das habe auch weitgehend
funktioniert. „Nur am Schluss sieht man das Monster ganz, und das versaut
die Sache.“
13 May 2014
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Ridley Scott
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