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# taz.de -- Regierungskrise in Südkorea: Ahn will nicht regieren
> Nach dem Fährunglück mit rund 300 Toten im April trat Südkoreas
> Ministerpräsident zurück. Nach öffentlicher Kritik winkt nun auch sein
> designierter Nachfolger ab.
Bild: Rückzieher: Ahn Dai Hee wird Südkorea doch nicht regieren
SEOUL dpa | Nur eine Woche nach der Ernennung eines neuen
Ministerpräsidenten muss Südkoreas Präsidentin Park Geun Hye schon wieder
einen Kandidaten suchen. Nach Bereicherungsvorwürfen verzichtete der
designierte Premierminister Ahn Dai Hee am Mittwoch auf das Amt. Er wolle
keine Last für die Regierung sein, sagte der 59-jährige frühere Richter am
Obersten Gerichtshof in Seoul. „Ich entschuldige mich bei der Präsidentin,
die an mich geglaubt hat.“
Die Opposition hatte Ahn vorgeworfen, sich als Anwalt finanzielle Vorteile
dank seiner früheren Stellung als Richter verschafft zu haben. Dokumente
hätten gezeigt, dass er nach der Öffnung einer Anwaltskanzlei im
vergangenen Juli innerhalb von weniger als sechs Monaten mehr als 1,6
Milliarden Won (rund 1,2 Millionen Euro) verdient habe, berichtete die
nationale Nachrichtenagentur Yonhap.
Als früherer Staatsanwalt hatte sich Ahn im Kampf gegen die Korruption im
Land einen Namen gemacht. Er bestritt am Mittwoch, von seiner öffentlichen
Stellung profitiert zu haben und bekräftigte, den Großteil seines Vermögens
für gute Zwecke spenden zu wollen.
Ahns Schritt ist ein weiterer politischer Schlag für die Präsidentin. Die
Regierung war nach dem Untergang der südkoreanischen Fähre „Sewol“ Mitte
April stark unter Druck geraten. Die Zustimmung in der Bevölkerung für die
Regierung ging spürbar zurück. Park hatte sich nach dem Unglück mit rund
300 Toten mehrmals für schlechtes Krisenmanagement entschuldigt. Der
bisherige Ministerpräsident Chung Hong Won erklärte seinen Rücktritt, führt
die Amtsgeschäfte aber bis zum Antritt eines Nachfolgers weiter.
28 May 2014
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