# taz.de -- Boko Haram in Nigeria: 42 Menschen in drei Dörfern getötet | |
> Mit Sturmgewehren, Benzinbomben und Sprengstoff sind Angreifer in drei | |
> Dörfer im Norden Nigerias eingedrungen. Sieben Stunden lang habe der | |
> Angriff gedauert. | |
Bild: Vergangene Woche bei Boko-Haram-Kämpfern konfiszierte Munition | |
ABUJA dpa | Bei einem Überfall auf drei Dörfer in Nordnigeria sind nach | |
Berichten örtlicher Medien mindestens 42 Menschen getötet worden. Als Täter | |
werden Islamisten der Organisation Boko Haram vermutet, die die Gegend mit | |
einem blutigen Terrorkampf überziehen. | |
Die Angreifer seien am Samstagmorgen auf Lastwagen mit Sturmgewehren, | |
Benzinbomben und Sprengstoff in die Dörfer Kanari, Wazarde und Gula | |
eingedrungen, berichtete die Zeitung Vanguard am Sonntag. Die Dörfer liegen | |
im Bezirk Gamboru im Bundesland Borno, das an Kamerun grenzt. „Das Schießen | |
dauerte etwa sieben Stunden“, sagte ein Zeuge der Zeitung. Niemand habe | |
sich den Tätern entgegen gestellt. | |
Unterdessen ließ die Boko Haram in Kamerun zwei italienische Priester und | |
eine kanadische Nonne frei, die sie am 4. April in Nordkamerun verschleppt | |
hatte. Die Priester Giampaolo Marta und Gianantonio Allegri sowie die Nonne | |
Gilberte Bussier seien über den Militärstützpunkt Marua in die Hauptstadt | |
Jaunde gebracht worden, berichtete das Staatsfernsehen. Die Freilassung | |
wurde vom italienischen Außenministerium bestätigt. Ob Lösegeld gezahlt | |
wurde, blieb unklar. | |
Am Freitag waren in Borno zwei traditionelle Muslimführer von der Boko | |
Haram verschleppt worden. Einer sei später getötet worden, berichtete ein | |
Regierungssprecher. Vor drei Wochen hatten Boko-Haram-Kämpfer im Bezirk | |
Gamboru mindestens 300 Menschen getötet. Die für einen islamischen | |
Gottesstaat kämpfende Organisation hat in Borno auch mehr als 200 | |
christliche Schulmädchen verschleppt und angedroht, sie zu versklaven. | |
1 Jun 2014 | |
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