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# taz.de -- Argentinien - Iran (Gruppe F): Ein blamabler Sieg
> Argentinien enttäuscht gegen den Iran 90 Minuten lang. Erst in der
> Nachspielzeit schießt Lionel Messi das entscheidende Tor.
Bild: Torjubel mit Däumchen: Lionel Messi.
Die Startbedingungen: Alles andere als ein klarer argentinischer Sieg wäre
eine Sensation. Argentinien hat sein Eröffnungsspiel gegen Bosnien und
Herzegowina gewonnen, Iran hat gegen Nigeria unentschieden 0:0 gespielt und
die fragwürdige Ehre erworben, am bislang schlechtesten Spiel der WM
beteiligt gewesen zu sein. Das Interesse bei diesem Spiel gilt Argentinien:
Wird das besser als gegen Bosnien und Herzegowina?
Das Spiel: Die Iraner stellen sich hinten rein – die Argentinier stellen
sich vorne rein. Aber da stehen sie eben auch, wirkliche Gefahr geht von
ihnen nicht aus, lediglich aus Standardsituationen schaffen sie Torchancen.
Halbzeitstand: 0:0
In der zweiten Hälfte traut sich der Iran deutlich mehr, trägt den Ball
nach vorn, erarbeitet sich mehrere schöne Torchancen. In der 55. Minute
wird Dejagah von Zabaleta im Strafraum abgeräumt – doch Schiedsrichter
Mazic verweigert den Elfmeter.
Den Argentiniern fällt noch immer zu wenig ein, um die iranische Abwehr zu
knacken. Flanken kommen meist nicht an. Der Iran hingegen dreht weiter auf.
In der 86. Minute erzielt Ghoochannejad per Blitzkonter fast die iranische
Führung, scheitert aber an Torwart Sergio Romero. Eine Einzelaktion in der
Nachspielzeit bringt die Entscheidung: In der 91. Minute zieht Messi aus 20
Metern ins lange Eck ab, Torwart Haghighi kommt nicht mehr heran. 1:0
Argentinien. Dabei bleibt es.
Der entscheidende Moment: Der nicht gegebene Elfmeter für Dejagah. Ein
iranisches Tor zu diesem Zeitpunkt hätte das Spiel ganz anders aussehen
lassen.
Spieler des Spiels: Irans Torwart Alireza Haghighi, der seine Abwehr gut
dirigiert und 90 Minuten sicher alles wegfischt, was dennoch den Weg auf
sein Tor findet. Tragisch, dass es dennoch nicht gereicht hat.
Die Pfeife des Spiels: Der serbische Schiedsrichter Milorad Mazic, der
nicht nur den Elfmeter nicht gibt, sondern immer wieder auch den Spielern
im Weg steht.
Schlussfolgerung: Die Argentinier haben einfallslos und pomadig gespielt,
der Iran kämpferisch, engagiert und immer wieder auch überraschend. Blödes
Ergebnis. Argentinien wird wohl weiterkommen, aber so macht die Mannschaft
keinen Spaß.
Und sonst? Wiederum sind unter den iranischen Fans viele unverschleierte,
feiernde und ihre Partner küssende Frauen zu sehen – ein schönes Bild, wenn
es doch bloß auch im Iran selbst endlich normal werden könnte.
21 Jun 2014
## AUTOREN
Bernd Pickert
## TAGS
Argentinien
Schwerpunkt Iran
Lionel Messi
Salvador da Bahia
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Fußball
Argentinien
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