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# taz.de -- FDP-Landesparteitag: Suding setzt sich durch
> Katja Suding wird mit großer Mehrheit zur Spitzenkandidatin gewählt –
> eine schwere Niederlage für ihre Intimfeindin, die Parteichefin Sylvia
> Canel.
Bild: Führt die FDP in den Bürgerschaftswahlkampf: Katja Suding.
Mit Katja Suding als Spitzenkandidatin zieht die Hamburger FDP erneut in
den Bürgerschaftswahlkampf. Mit 75 Prozent (84 von 112 Stimmen) wählte ein
Parteitag die 38-jährige Fraktionschefin in der Bürgerschaft am Sonntag in
Wandsbek auf Platz eins der Landesliste. Damit setzte sich Suding im
parteiinternen Machtkampf gegen die Landesvorsitzende Sylvia Canel durch.
2011 hatte Suding bei ihrer erstmaligen Kür lediglich 67,6 Prozent
erhalten.
Auch auf den folgenden Spitzenplätzen setzten sich die KandidatInnen durch,
deren Wahl Suding der Versammlung „geraten“ hatte. Verkehrspoliker Wieland
Schinnenburg, Fraktionsgeschäftsführer Michael Kruse und die profilierte
Primarschul-Gegnerin Anna von Treuenfels stehen für die Schwerpunkte, die
Suding im Wahlkampf und in der nächsten Legislaturperiode setzen will:
Mobilität, Haushaltssanierung und Bildungspolitik.
Bereits am Samstag waren bei der Beratung des Wahlprogramms für die
Bürgerschaftswahl am 15. Februar 2015 die Konfliktlinien zutage getreten.
Zu dem von der Parteispitze um Canel vorgelegten Entwurf reichte die
Fraktion rund 400 Änderungsanträge ein. Der Vorwurf lautete, dass diese
Anträge, anders als zugesagt, in die Vorlage nicht aufgenommen worden
seien. So beschloss der Parteitag nur einige „Eckpunkte“, die
Verabschiedung des konkreten Wahlprogramms wurde auf November verschoben.
Für das Lager um Canel ist der Parteitag eine herbe Niederlage. Vergeblich
hatte Canel am Sonntag versucht, von Suding die Erlaubnis für ihre
Kandidatur zu erhalten: „Ich kandidiere, wenn Frau Suding das will.“ Die
wünschte Canel „viel Glück und der Versammlung weise Entscheidungen“.
Letztlich rief Canel „trotz Groll im Herzen“ den Parteitag auf: „Bitte
unterstützen Sie die Spitzenkandidatin.“
Suding hatte in ihrer Rede erklärt, es gebe „keine politischen Differenzen
mit Frau Canel. Es geht um die Teamarbeit für die Partei und den
Liberalismus.“ Sie wolle „wieder die Verantwortung dafür übernehmen, die
FDP zurück in die Bürgerschaft zu führen und in eine Regierungskoalition
mit der SPD“, um ein „rot-grünes Linksbündnis der Geldverschwender“ zu
verhindern.
Zugleich kritisierte Suding überraschend deutlich die Innenpolitik der SPD.
Gefahrengebiete, Schulterkameras für Polizisten und Überwachung der Bürger
kämen mit der FDP nicht infrage. Auch forderte sie eine „neue, humane
EU-Flüchtlingspolitik“ und konkret in Hamburg eine „neue Zusammensetzung
der Härtefallkommission“.
Canel hat aber noch ein Hintertürchen, um in die Bürgerschaft zu gelangen.
Sie kandidiert im bürgerlichen Wahlkreis Alstertal-Walddörfer für ein
Direktmandat: kein sicherer Weg, aber ein möglicher.
6 Jul 2014
## AUTOREN
Sven-Michael Veit
## TAGS
FDP
Hamburg
Katja Suding
Sylvia Canel
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Liberalismus
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Hamburg
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