# taz.de -- Kinderarbeit in China: Samsung will prüfen | |
> Der Elektronikkonzern Samsung sieht sich erneut mit Vorwürfen der | |
> Kinderarbeit konfrontiert. Ein chinesischer Zulieferer soll Minderjährige | |
> beschäftigt haben. | |
Bild: Da liegt noch was im Dunklen: Samsung-Showroom in Seoul. | |
SEOUL dpa/ap | Der Smartphone-Weltmarktführer Samsung will neuen Vorwürfen | |
zu Kinderarbeit bei einem Zulieferer in China nachgehen. Man werde | |
„angemessene Maßnahmen gemäß unserer Politik ergreifen, jede Kinderarbeit | |
bei unserer Zulieferern zu verhindern“, erklärte das führende | |
südkoreanische Elektronikunternehmen am Donnerstag. | |
Samsung reagierte damit [1][auf einen Bericht] der in New York ansässigen | |
Organisation China Labor Watch (CLW), wonach in einer Fabrik von Shinyang | |
Electronics in Dongguan im Südosten Chinas „einige Kinder ohne | |
Arbeitsvertrag elf Stunden pro Tag arbeiten und nur für zehn Stunden | |
bezahlt werden“. Auch von der Arbeit minderjähriger Schüler ist im Bericht | |
die Rede – ohne Überstundenbezahlung und ohne soziale Absicherung. | |
Die Kinder würden für gewöhnlich während der Hauptsaison und bei dringendem | |
Bedarf drei bis sechs Monate arbeiten. CLW wirft Samsung vor, die eigenen | |
Verhaltensregeln nach wie vor nicht umzusetzen. Als Folge davon würden | |
seine Zulieferer diese Standards nicht ernst nehmen. | |
Samsung führt eigenen Angaben zufolge regelmäßig Inspektionen bei seinen | |
Zulieferern durch. Bei Inspektionen im vergangenen Jahr bei Shinyang und | |
der jüngsten im vergangenen Monat seien keine Fälle von Kinderarbeit | |
aufgedeckt worden. | |
Eine externe Untersuchung hatte allerdings andere Mängel ergeben. So | |
stellten 59 der 100 überprüften Zulieferer keine ausreichende | |
Schutzkleidung wie Brillen und Masken bereit, 48 ließen Minderjährige im | |
Alter zwischen 16 und 18 Jahren mit Chemikalien hantieren. Die meisten der | |
überprüften Unternehmen hielten sich zudem nicht an die Grenzen für | |
Überstunden. Insgesamt hat Samsung mindestens 200 Zulieferer in China. | |
Nach Kinderarbeit-Vorwürfen 2012 hatte Samsung angekündigt, seine | |
Zulieferer aufzufordern, die Überprüfung der Identität beim | |
Einstellungsprozess zu verschärfen. Damals hatte China Labor Watch von | |
„unmenschlichen“ Arbeitsbedingungen bei den Samsung-Zulieferern berichtet. | |
10 Jul 2014 | |
## LINKS | |
[1] http://www.chinalaborwatch.org/news/new-488.html | |
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