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# taz.de -- Riechfähigkeit von Säugetieren: Wir sind totale Geruchs-Versager
> Primaten haben keine guten Nasen. Elefanten hingegen schneiden im
> Säugetiervergleich am besten ab: Sie haben riesige Rüssel – und die
> können richtig was.
Bild: Ein Geruchs-Versager (l.) bei Barrentraining mit einem Geruchs-Champion.
TOKIO dpa | Afrikanische Elefanten haben ihren Genen nach zu schließen
einen äußerst guten Geruchssinn. Einer Studie zufolge besitzen die
Rüsseltiere mehr als doppelt so viele für die Geruchsrezeptoren
verantwortliche Gene wie Hunde – und sogar fünf Mal mehr als Menschen.
„Offensichtlich ist die Nase eines Elefanten nicht nur lang, sondern auch
hoch entwickelt“, wird Yoshihito Niimura von der Universität Tokio in einer
Mitteilung zur Studie zitiert.
Sein Forscherteam hatte die Gene für die Geruchswahrnehmung bei 13
Säugetieren untersucht. Neben Elefanten wurden unter anderem Ratten, Kühe,
Pferde, Hunde, Mäuse und Primaten berücksichtigt. Mit fast 2.000
Erbgutabschnitten liege der Afrikanische Elefant (Loxodonta africana) an
der Spitze, heißt es [1][in der Fachzeitschrift Genome Research]. Dies
deute darauf hin, dass die Tiere sehr differenziert und sensibel riechen
können. Allerdings sei die Zahl der Gene allein noch kein sicherer Beweis
für die tatsächlichen Riechfähigkeiten, schränken die Forscher ein.
Der Mensch rangiert auf der Skala der Riechfähigkeit in der Studie zusammen
mit anderen Primaten ganz unten. Die Wissenschaftler vermuten, dass der
Geruchssinn bei ihm infolge verbesserter Sehfähigkeiten an Bedeutung
verloren hat.
Über die Sinne von Elefanten finden Wissenschaftler immer wieder
Erstaunliches heraus. In den [2][Biology Letters berichteten Forscher]
2013, dass Asiatische Elefanten das Gebrüll verschiedener Raubkatzen
zuverlässig voneinander unterscheiden können. Während sie sich bei
aggressiven Tigerschreien still und leise aus dem Staub machen, reagieren
sie auf Leopardengebrüll mit lautstarkem Trompeten und Grummeln. Tiger
können kleine Elefanten reißen, Leoparden sind keine Bedrohung.
Eine andere, in [3][Science 2012 vorgestellte Studie] ergab, dass Elefanten
durch einen Luftstrom über die Stimmlippen, ähnlich wie Menschen, Töne
erzeugen. Mit extrem tiefen Lauten im Infraschallbereich, die für Menschen
kaum oder nicht hörbar sind, können sie sich über Kilometer hinweg mit
Artgenossen verständigen. Zuvor war auch vermutet worden, die Frequenzen
könnten durch Muskelvibrationen erzeugt werden, ähnlich wie beim Schnurren
von Katzen.
23 Jul 2014
## LINKS
[1] http://genome.cshlp.org/content/early/2014/07/16/gr.169532.113.abstract?sid…
[2] http://rsbl.royalsocietypublishing.org/content/9/5/20130518
[3] http://www.sciencemag.org/content/337/6094/595.abstract?sid=84d1b81e-24e4-4…
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