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# taz.de -- Israel-Gaza-Konflikt: John Kerry schlägt Waffenruhe vor
> Der US-Außenminister hat den Konfliktparteien einen Plan für einen
> Waffenstillstand unterbreitet. Dieser beinhaltet eine einwöchige
> Einstellung der Kämpfe.
Bild: Israelische Soldaten in einer Kampfpause.
TEL AVIV/GAZA dpa | In die Bemühungen um einen Waffenstillstand im
Gazastreifen kommt Bewegung: US-Außenminister John Kerry hat den
Konfliktparteien einen konkreten Vorschlag unterbreitet. Dieser sehe eine
einwöchige Einstellung der Kämpfe vor, in der unter ägyptischer Vermittlung
Gespräche über eine längerfristige Friedenslösung aufgenommen werden
sollen.
Dies berichtete die israelische Zeitung Haaretz unter Berufung auf einen
hochrangigen israelischen Regierungsvertreter. Israel darf demnach in dem
Zeitraum weiterhin Tunnel im Gazastreifen zerstören, die die Hamas für
Terrorzwecke gebaut hat. Kerry erwarte noch am Freitag Antworten.
Die New York Times berichtete darüber hinaus von einem Zwei-Stufen-Plan,
wonach zuerst die Waffen schweigen und dann Gespräche folgen sollen. Die
Verhandlungen seien an einem „heiklen“ Punkt angekommen, wurde ein
US-Regierungsvertreter zitiert.
Unklar sei unter anderem noch, ob israelische Truppen während der
angedachten Feuerpause in Gaza bleiben würden. Ob die radikalislamische
Hamas dem Plan zustimmt, sei auch noch nicht geklärt.
## Netanjahu zeigt keine Bereitschaft
Das israelische Sicherheitskabinett will am Freitag über die Vorschläge des
Verbündeten USA beraten. Ministerpräsident Benjamin Netanjahu ließ bislang
keine Bereitschaft erkennen, die Angriffe einzustellen. Immer mehr
Zivilisten kommen ums Leben. Die Lufthansa und Air Berlin fliegen vorerst
weiterhin nicht nach Israel.
Die Zahl der Toten im Gazastreifen stieg seit Beginn der israelischen
Militäroffensive am 8. Juli auf 805. Mindestens 5200 Palästinenser wurden
nach Angaben örtlicher Rettungsdienste verletzt. Auf israelischer Seite
starben bislang mehr als 30 Soldaten und Zivilisten.
Bei dem folgenreichsten israelischen Angriff am Donnerstag starben in einer
UN-Schule voller Flüchtlinge nach palästinensischen Angaben mindestens 16
Menschen. Mehr als 200 Schutzsuchende seien in dem Gebäude in Beit Hanun im
nördlichen Gazastreifen verletzt worden.
In der Schule des UN-Flüchtlingshilfswerks UNRWA hatten etwa 1200 Menschen
Schutz gesucht. UN-Generalsekretär Ban Ki Moon verurteilte den Angriff
scharf. Unter den Opfern seien Kinder, Frauen und UN-Mitarbeiter, sagte er
in New York.
## Tausende demonstrieren
Israels Armee spricht von einem „Fehlschuss“ auf die UN-Schule, entweder
durch die eigenen Streitkräfte oder die Hamas.
Im Westjordanland gingen in der Nacht Tausende Palästinenser auf die
Straße, um gegen Israels Vorgehen in dem Küstengebiet zu protestieren.
Palästinensischen Rettungskräften zufolge starben bei Zusammenstößen mit
israelischen Sicherheitskräften mindestens zwei Palästinenser, Dutzende
wurden verletzt. Auf israelischer Seite seien 13 Polizisten leicht verletzt
worden, hieß es in israelischen Medienberichten.
In mehreren deutschen Städten sind am Freitag Proteste gegen die
israelischen Angriffe in dem Küstengebiet angemeldet.
Obwohl Palästinenser weiterhin Raketen Richtung Großraum Tel Aviv schossen,
hatte die US-Luftfahrtbehörde FAA ihr Flugverbot am Donnerstag wieder
aufgehoben. Auch der britische Billigflieger Easyjet sowie die italienische
Alitalia kündigten die Wiederaufnahme des Flugbetriebs nach Israel an.
Die Lufthansa und Air Berlin strichen dagegen weitere Israel-Flüge am
Freitag. Die Hamas teilte mit, sie ziele weiter auf den Flughafen Ben
Gurion bei Tel Aviv.
25 Jul 2014
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