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# taz.de -- Kommentar Gaza-Konflikt: Kein Frieden mit Blockade
> Solange Hamas die Waffengewalt im Gazastreifen besitzt, bleiben die
> Grenzen zu. Aber es gibt Wege, die eine Öffnung wahrscheinlicher machen
> würden.
Bild: Israelische Soldaten sprengen im Gazastreifen einen Tunnel der Hamas
Israels Hauptziel für die Offensive im Gazastreifen, die Zerstörung der
geheimen Tunnelanlagen, ist so gut wie erreicht. Die Truppen könnten nach
Hause kommen. Die Tunnel, die vor gut zwei Wochen Auslöser für die
Bodenoffensive waren, sind nur punktuell ein Problem. Schon arbeiten kluge
und kreative Köpfe an Lösungen. Früher oder später wird es analog zum
Raketenabwehrsystem „Iron Dome“ eine „Eisenkuppel“ für das Tunnelprobl…
geben.
Offen bleibt der Gazastreifen. Oder richtiger: Er bleibt zu. Die
radikalislamische Hamas scheiterte mit ihren Versuchen, die Blockade des
Küstenstreifens aufzubrechen. Mit der Hamas über einen Waffenstillstand zu
verhandeln ergibt für Israel nicht viel Sinn. Man kann über Bedingungen
einer Feuerpause beraten und sich sogar einigen, doch was die Kämpfer der
Issedin-al-Kassam-Brigaden, einer Unterorganisation der Hamas, anschließend
tun, steht auf einem anderen Blatt. Sicher ist nur: Solange die Grenzen
verschlossen sind, droht weiter Gefahr aus dem Gazastreifen.
Die Hamas, die vor sieben Jahren die palästinensischen Wahlen für sich
entschied und den Gazastreifen bis heute unter ihrer Kontrolle hält, kann
nicht ignoriert werden. Im Idealfall würden die Islamisten dorthin
zurückkehren, wo sie vor knapp 30 Jahren standen. Ihrem Gründer Scheich
Ahmed Jassin schwebte eine Wohlfahrtsorganisation vor, die Kindergärten,
Moscheen, Krankenhäuser und Altenheime betreut, während sich die weltliche
Fatah um die Regierungsangelegenheiten kümmert. Doch wo blieben dann die
bis zu 30.000 Männer, die heute im Auftrag der Hamas Uniform tragen?
Weder Israel noch Ägypten sind grundsätzlich gegen eine Öffnung der
Grenzen. Beide wollen nur sichergehen, dass keine Terroristen ins eigene
Land einsickern und dass umgekehrt keine schweren Waffen nach Gaza
geschmuggelt werden. Palästinenserpräsident Mahmud Abbas könnte in
Teamarbeit mit Israel und Ägypten beides gewährleisten. Alle drei Parteien
sind sich einig. Überzeugungsbedarf besteht nur noch bei der Hamas.
Noch steht die Regierung der nationalen Einheit, auf die sich die Hamas und
die Fatah vor zwei Monaten einigten. Eine Fusion der Sicherheitstruppen
unter dem Kommando der Fatah könnte den Gazastreifen seiner Öffnung einen
großen Schritt näher bringen.
3 Aug 2014
## AUTOREN
Susanne Knaul
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Palästinenser
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Schwerpunkt Nahost-Konflikt
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