Introduction
Introduction Statistics Contact Development Disclaimer Help
# taz.de -- Olympia in Berlin: Henkel will zwei Milliarden ausgeben
> Der Innensenator mag sich nicht auf einen Bürgerentscheid festlegen. Eine
> schnelle Verfassungsänderung will er nicht.
Bild: Berliner Bär mit den Ringen.
Der seit Monaten diskutierte Bürgerentscheid über eine Olympiabewerbung ist
im rot-schwarzen Senat offenbar längst nicht ausgemachte Sache. Innen- und
Sportsenator Frank Henkel (CDU) mochte sich nach der Sitzung der
Landesregierung am Dienstag auch auf mehrfaches Nachfragen nicht darauf
festlegen, dass die Berliner Bürger in jedem Fall das letzte Wort haben
werden. „Mit dieser Frage werden wir uns auch beschäftigen“, sagte Henkel
vor Journalisten. Man werde bei der Einbeziehung der Bürger „eine kluge
Lösung“ hinbekommen.
In zwei Wochen will die Landesregierung eine Antwortliste auf 13 Fragen des
Deutschen Olympischen Sportbunds (DOSB) zu einer möglichen Bewerbung für
2024 oder 2028 beschließen. Der DOSB hatte die Liste Ende Mai an Berlin und
Hamburg geschickt und um Antwort bis zum 31. August gebeten. Für Henkel ein
enger Zeitraum: „Wir haben durch die Fristsetzung erheblichen Druck
gehabt“, sagte er. Unabhängig davon warb er enthusiastisch für eine
Bewerbung: „Ja, ja, ja, ich will Olympische Spiele in Berlin, und ich werde
alles dafür tun.“
Eine kurzfristige Verfassungsänderung, die eine verbindliche
Bürgerbefragung ermöglichen würde, gehört jedoch nicht dazu. Henkel
unterstützte zwar den Vorstoß von SPD-Fraktionschef Raed Saleh für eine
solche Änderung. Die solle aber nicht wegen eines einzigen Ereignisses
erfolgen. Bislang kann die Landesregierung nicht von sich aus über Themen
abstimmen lassen.
Henkel nannte erstmals mögliche Kosten für Olympische Spiele in Berlin: 1,8
bis 2,2 Milliarden Euro, je nachdem, wie stark man Kosten für die
Erneuerung von Sportanlagen einrechne, die ohnehin saniert werden müssten.
Angesprochen auf das Engagement der konkurrierenden Hamburger
Landesregierung auf Bundesebene sprach sich Henkel gegen einen Wettbewerb
aus, wer nun am häufigsten mit der Kanzlerin oder dem für Sport zuständigen
Bundesinnenminister gesprochen habe. Dabei nahm der CDU-Mann auch
Regierungschef Klaus Wowereit von der SPD gegen Kritik in Schutz: „Ich habe
nicht den Eindruck, dass er sich wegduckt.“
Ende August soll es einen Sportempfang geben – man sei in einer Phase, den
deutschen Sport von Berlin als Austragungsort überzeugen zu wollen. Der
DOSB will im Dezember entscheiden, ob und mit welcher Stadt er sich im
nächsten Jahr beim Internationalen Olympischen Komitee bewirbt.
In einer Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Forsa sprachen sich jüngst
52 Prozent der befragten Berliner für eine Bewerbung aus. Ein ähnliches
Ergebnis zeigt laut Henkel bislang die noch laufende, im Gegensatz zur
Forsa-Studie nicht repräsentative Online-Umfrage des Senatspresseamts.
12 Aug 2014
## AUTOREN
Stefan Alberti
## TAGS
Schwerpunkt Olympische Spiele 2024
Nolympia
Henkel
Berlin
Nolympia
Schwerpunkt Olympische Spiele 2024
Schwerpunkt Olympische Spiele 2024
Hamburg
## ARTIKEL ZUM THEMA
Protest gegen Olympia-Pläne: Wie das IOC den Bären fängt
Das neue Bündnis gegen eine Berliner Olympiabewerbung protestiert vor dem
Roten Rathaus. Am Dienstag will der Senat die ersten Schritte für eine
Bewerbung beschließen.
Olympische Spiele: Mit Hamburg in einem Boot
Lübeck und Kiel wollen Hamburgs Segelpartner werden. Das Konzept wird am
26. August beschlossen. Skepsis in Berlin über eine Gegenbewerbung.
NOlympia-Bündnis in Berlin: Olympiagegner bilden ein Team
Linke Gruppen schließen sich zu NOlympia-Bündnis zusammen, um eine
Bewerbung für 2024 oder 2028 zu verhindern. Nicht dabei: die Grünen.
Linke-Fraktionschefin über Oppositionsarbeit: „Olympia ist eine Perversion“
Dora Heyenn, Fraktionschefin der Linken in der Bürgerschaft, über mehr als
drei Jahre Oppposition gegen die SPD und die nächste Hamburg-Wahl.
You are viewing proxied material from taz.de. The copyright of proxied material belongs to its original authors. Any comments or complaints in relation to proxied material should be directed to the original authors of the content concerned. Please see the disclaimer for more details.