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# taz.de -- Olympische Spiele: Mit Hamburg in einem Boot
> Lübeck und Kiel wollen Hamburgs Segelpartner werden. Das Konzept wird am
> 26. August beschlossen. Skepsis in Berlin über eine Gegenbewerbung.
Bild: Volle Fahrt voraus nach Olympia: Segeln vor Kiel geht vorzüglich.
HAMBURG taz |Bei der deutschen Bewerbung um die Olympischen Sommerspiele
2024 oder 2028 wollen die beiden potenziellen Standorte Kiel und Lübeck in
einen fairen Wettbewerb um die Ausrichtung der Segelwettbewerbe treten. Das
versicherte Schleswig-Holsteins Sportminister Andreas Breitner (SPD) am
Freitag nach einem Spitzengespräch in Kiel. Daran nahmen neben Hamburgs
Sportsenator Michael Neumann (SPD) auch die beiden Bürgermeister Bernd Saxe
(SPD, Lübeck) und Peter Todeskino (Grüne, Kiel) teil.
Neumann findet, Olympische Sommerspiele seien „eine Riesenchance“ für ganz
Norddeutschland. Hamburg sei auf Kooperationspartner angewiesen, nicht nur
für Segeln und Surfen auf der Ostsee. Auch für Handball komme
Schleswig-Holstein mit den großen Hallen der Spitzenvereine THW Kiel und
TSG Flensburg-Handewitt in Frage, zudem sind für die Fußballturniere die
Bundesliga-Stadien von Bremen, Hannover und Wolfsburg im Gespräch.
Todeskino betonte, „als Olympiastadt von 1936 und 1972 war es
selbstverständlich, erneut den Hut in den Ring zu werfen“. Lübecks
Bürgermeister Saxe sagte: „Ja, wir sind Wettbewerber, aber wir wollen
diesen Wettbewerb sportlich und fair austragen.“ Für die Sommerspiele müsse
ein „Konzept der ökologischen und finanziellen Vernunft“ vorgelegt werden.
Neben Hamburg hat auch Berlin Interesse bekundet und favorisiert
Rostock-Warnemünde als Segelrevier. Erste Berliner Pläne sehen vor, das
Olympische Dorf und mehrere große Sportstätten in einer „Smart Olympic
City“ auf dem dann stillgelegten Flughafen Tegel zu errichten. Das setzt
aber voraus, dass Berlin in spätestens vier Jahren den neuen und
spektakulär teuren Großflughafen BER in Betrieb genommen hat. Bereits vom
Tisch ist die Idee, Spring- und Dressurreiten im Park von Sanssouci zu
veranstalten. „Nicht auf unserem Rasen“, stellte die Stiftung Preußische
Schlösser und Gärten klar.
Indes ist die Berliner Bevölkerung reserviert. Nur eine knappe Mehrheit von
52 Prozent begrüßt laut einer Forsa-Umfrage von Freitag im Auftrag der
Berliner Zeitung Sommerspiele in Berlin, 46 Prozent der 1.003 Befragten
sind dagegen. Die Grünen-Fraktionsvorsitzende Ramona Pop warnte den
rot-schwarzen Senat, sich mit knappen Mehrheiten zufrieden zu geben.
In Hamburg gibt es nach einer Umfrage vor zwei Wochen eine größere
Akzeptanz für Olympia. 73 Prozent der Hansestädter hatten Zustimmung
bekundet, genauso viele hatten aber auch gefordert, dass die Spiele
nachhaltig und bezahlbar sein müssten.
Der Hamburger Senat will am 26. August ein Bewerbungskonzept beschließen
und dem Deutschen Olympischen Sportbund zuleiten. Dieser wird im Dezember
auf einer Mitgliederversammlung beschließen, ob und mit welcher Stadt sich
Deutschland bewirbt. Die Vergabe durch das Internationale Olympische
Komitee ist ein Jahr später vorgesehen. SVEN-MICHAEL VEIT
8 Aug 2014
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Sven-Michael Veit
Sven-Michael Veit
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