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# taz.de -- Vorübergehende Lösung gefunden: Einigung mit Flüchtlingen
> Die Flüchtlinge in der Kreuzberger Thomas-Kirche nehmen am Sonntagabend
> ein Angebot des Kirchenkreises an und beenden die Besetzung.
Bild: Für eine Lösung wurde lange verhandelt
Am Samstag wurde bis spät in die Nacht verhandelt und diskutiert, am
Sonntag nach dem Gottesdienst gingen die Gespräche weiter. Am Sonntagabend
stand dann fest: Die Flüchtlinge nehmen das Angebot des Evangelischen
Kirchenkreises Stadtmitte an und werden für vier Wochen in verschiedenen
kirchlichen Einrichtungen untergebracht. Der Umzug sollte noch am Abend
stattfinden.
Zunächst hatte die Gemeinde den Flüchtlingen angeboten, für vier Wochen in
einem evangelischen Studentenwohnheim - dem Theologischen Konvikt in der
Borsigstraße in Mitte - unterzukommen. Der Versammlungsraum dort könne zur
"neuen temporären Übernachtungsmöglichkeit" umfunktioniert werden, wenn die
Flüchtlinge im Gegenzug dafür die Kirche am Mariannenplatz räumen würden,
sagte die Sprecherin des Kirchenkreises Stadtmitte, Christiane Bertelsmann.
Allerdings galt dieses Angebot nur für jene 38 Flüchtlinge, die in der
Nacht auf Samstag in der Kirche übernachteten und am Samstagmorgen von
Gemeindevertretern ein grünes Kärtchen bekamen. In der Kirche hielten sich
zeitweise aber deutlich mehr Menschen auf. Vertreter der Flüchtlinge
erstellten eine Liste mit gut 60 Namen.
"Wir wollen nicht, dass Leute von uns zurückbleiben müssen", sagte einer
der Flüchtlinge am Sonntagnachmittag. Außerdem würden viele darauf drängen,
dass die Kirche den Zeitraum ihres Angebots verlängert. "Wir können nicht
in vier Wochen schon wieder auf der Straße stehen." Viele der Flüchtlinge
in der Kirche haben bereits auf dem Oranienplatz gewohnt, waren danach in
Asylbewerberunterkünften untergebracht und wurden dort nun rausgeworfen,
nachdem ihre Verfahren abschlägig beschieden wurden.
Am Sonntagabend verbreitete sich über Twitter die Nachricht, dass ein neues
Angebot vorliege: Bertold Höcker, Superintendent des Kirchenkreises
Stadtmitte, habe die Aufstockung des Angebots auf 61 Plätze in insgesamt
sechs verschiedenen Unterkünften verkündet. Christiane Bertelsmann
bestätigte gegenüber der taz diese Informationen.
Fabio Reinhard, flüchtlingspolitischer Sprecher der Piratenfraktion und am
Sonntagabend selbst in der Kirche, lobte die konstruktive und besonnene
Verhandlungsatmosphäre in der Kirche. Die Flüchtlinge entschieden sich nach
kurzer Beratungszeit, das Angebot anzunehmen und die Kirche zu verlassen.
Am Mittwochabend soll in der Heilig-Kreuz-Kirche in Kreuzberg eine
"Dialogveranstaltung" mit den Flüchtlingen und Kirchenvertretern
stattfinden
14 Sep 2014
## AUTOREN
Malene Gürgen
## TAGS
Flüchtlinge
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Flüchtlingspolitik
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