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# taz.de -- Kommentar Sarkozys Rückkehr: Zurück auf Los
> Frankreichs Expräsident meldet sich auf der politischen Bühne zurück. Da
> sich bislang keine Alternative anbietet, könnte er dort sogar Erfolg
> haben.
Bild: Ganz der Alte: Nicolas Sarkozy.
Frankreichs Medien werden sich daran gewöhnen müssen. Er ist wieder da:
Nicolas Sarkozy, und er hat bestimmt nicht die Absicht, sich mit einer
Nebenrolle zu begnügen. Der Ex-Präsident hat sich, abgesehen von ein paar
grauen Haaren, kaum verändert. Grimassen schneidend wie ein Komödiant und
nervös mit den Achseln zuckend gleicht er immer noch dem Schauspieler und
Komiker Louis de Funès.
Er ist ganz derselbe, so wie man ihn in Frankreich wie aus einer TV-Serie
über Macht, Intrigen und Eifersucht gekannt hat: Von einer verblüffenden
Selbstsicherheit, die entweder beeindruckt oder verärgert, aggressiv oder
stinkfrech ausweichend bei lästigen Fragen zu seiner eigenen Bilanz als
Staatspräsident vom 2007 bis 2012 oder zu den gegen ihn laufenden
Untersuchungen wegen Finanz- und Korruptionsaffären.
Es ist nicht sicher, ob diese jetzt angekündigte Fortsetzung beim
französischen Publikum den selben Erfolg haben wird wie im ersten Teil der
Geschichte vor Sarkozys Wahl 2007. Er selber ist aber überzeugt, dass heute
eine Nachfrage existiert, und diesbezüglich dürfte er Recht haben. Die
Vertrauens- und Führungskrise in Frankreich ist groß, die Enttäuschung über
den Präsidenten François Hollande enorm, die Hoffnungslosigkeit vieler
Franzosen und Französinnen ist echt und ihre Versuchung, das Heil bei der
extremen Rechten zu suchen, ist reell. Niemand analysiert das besser als
Sarkozy. Denn er ist ja zu einem guten Teil für dieses Schlamassel
verantwortlich.
Es ist das Frankreich, wie er es 2012 hinterlassen hat. Die Probleme haben
sich seither nur noch verschärft. Doch seine Rechnung kann aufgehen: Weder
links noch rechts zeichnet sich für die WählerInnen für die
Präsidentschaftswahlen 2017 ein Alternative ab, die ihnen Grund zu
Optimismus gibt. „Faute de mieux“, in Ermangelung eines Besseren, nehmen
sie vielleicht einen, den sie kennen - mit all seinen Eigenschaften.
22 Sep 2014
## AUTOREN
Rudolf Balmer
## TAGS
Schwerpunkt Frankreich
Nicolas Sarkozy
Francois Hollande
UMP
„Islamischer Staat“ (IS)
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