# taz.de -- Befürchtete Einschnitte: Arbeitsgelegenheiten werden selten | |
> Ein Drittel der Träger, die Langzeitarbeitslose beschäftigen, bekommt | |
> 2015 keine Arbeitsgelegenheit mehr zugewiesen. Dafür sollen über elf | |
> Millionen Euro in die Verwaltung fließen. | |
Bild: Weniger Arbeitsgelegenheiten, mehr Geld für die Verwaltung: Grüne Arbei… | |
Hamburgs Beschäftigungsträger stehen vor „großen wirtschaftlichen | |
Schwierigkeiten“, sagt Peter Bakker von der Bundesarbeitsgemeinschaft | |
Arbeit. So werde jetzt bekannt, dass sechs oder sieben Träger ab 2015 keine | |
Arbeitsgelegenheiten (AGH) für Langzeitarbeitslose mehr zugewiesen | |
bekommen. Dazu gehört unter anderen der Träger Alraune, der in Steilshoop | |
ein Tierhaus betreibt. | |
Die AGHs werden seit Jahren gekürzt. Noch 2010 gab es rund 10.000 Plätze | |
und 50 Träger, inzwischen sind davon nur rund 20 Träger übrig, auf die in | |
2015 rund 2.320 Plätze verteilt werden. Diese Verteilung sei nun vom | |
Jobcenter Team Arbeit Hamburg vorgenommen worden, berichtet Bakker. Es | |
drohe eine Flurbereinigung, bei der Projekte aufgeben müssen. | |
So bekomme der Träger „Mook wat“ in Ohlsdorf zwar noch einige AGHs, müsse | |
aber sein Projekt zur Freizeitbetreuung von Demenzkranken einstellen, | |
obwohl es einen hohen Integrationserfolg habe, wie Geschäftsführer Kersten | |
Tormin sagt. Das Vergabe-Verfahren sei diesmal „sehr problematisch“. Es | |
zählten nicht konkrete Erfolgskriterien, sondern es sei entscheidend, | |
„welcher Träger am schönsten schreiben kann“. | |
Die Grüne Arbeitsmarktpolitikerin Filiz Demirel kritisiert zudem, dass in | |
diesem Jahr über elf Millionen Euro aus dem Fördertopf für | |
Langzeitarbeitslose in die Verwaltung fließen sollen. Das sei | |
„verantwortungslos“. Mit dem Geld könne man einen sozialen Arbeitsmarkt | |
schaffen. | |
Das Team Arbeit Hamburg sagt, die Verfahren seien noch nicht abgeschlossen. | |
Es sei aber richtig, dass nicht alle Anbieter zum Zuge kommen, weil nur die | |
„qualitativ besten Konzepte“ genommen würden. Wichtig sei immer „die | |
Kompetenzentwicklung des Einzelnen“, sagt Geschäftsführer Friedhelm Siepe. | |
„Das Jobcenter fördert keine Projekte.“ | |
7 Oct 2014 | |
## AUTOREN | |
Kaija Kutter | |
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