| # taz.de -- IS im Irak und Syrien: Jesiden eingeschlossen | |
| > 10.000 verbliebene Jesiden sind im Sindschar-Gebirge von den | |
| > Dschihadisten umstellt. In Syrien können Menschen im IS-Gebiet nicht mehr | |
| > versorgt werden. | |
| Bild: In Sicherheit: Jesidische Flüchtlinge im Zeltlager in der Kurdenregion D… | |
| ERBIL/BEIRUT dpa/rtr | Die Terrormiliz Islamischer Staat (IS) hat nach | |
| einem Medienbericht erneut Tausende Jesiden in dem nordirakischen | |
| Sindschar-Gebirge eingekreist. Betroffen seien rund 10.000 Mitglieder der | |
| religiösen Minderheit, die ihre Farmen in dem Gebirge nicht aufgeben | |
| wollten, zitierte die kurdische Nachrichtenseite Rudaw einen Kommandeur der | |
| kurdischen Peschmerga-Miliz am Montag. | |
| Demnach kontrollieren die Extremisten nun alle Zugänge zu dem Plateau an | |
| der Grenze zu Syrien. Zuvor hatten die Dschihadisten die Zugänge zum | |
| Gebirge bereits von irakischer Seite abgeriegelt. In der vergangenen Woche | |
| eroberten Kämpfer des IS drei syrisch-kurdische Dörfer und schnitten damit | |
| die letzten Fluchtwege von dem Plateau nach Syrien ab. | |
| Anfang August waren in dem kargen Gebirge rund 80.000 vornehmlich | |
| jesidische Flüchtlinge aus dem Nordirak eingeschlossen, nachdem der IS das | |
| Umland unter Kontrolle gebracht hatte. Viele Menschen litten unter | |
| Erschöpfung und Flüssigkeitsmangel. | |
| Peschmerga-Truppen hatten die Belagerung durch den IS mit Hilfe von | |
| US-Luftschlägen durchbrechen können. Viele Jesiden kamen in | |
| Flüchtlingslagern in der kurdischen Autonomieregion im Nordirak unter. | |
| ## Hilfe in Syrien schwierig | |
| Die Vereinten Nationen haben große Probleme, die Bevölkerung in den von der | |
| Extremisten-Miliz Islamischer Staat (IS) kontrollierten Gebieten in Syrien | |
| mit Hilfsgütern zu versorgen. Mit Blick auf die IS-Provinzen Rakka und Deir | |
| al-Soe sagte der UN-Koordinator für Syrien, Yacoub El Hillo: „Wir sind als | |
| UN-Agenturen nicht in der Lage, direkt in diese beiden Gebiete zu gehen.“ | |
| Er verwies darauf, dass bereits 66 humanitäre Helfer im Syrien-Krieg | |
| gestorben seien. Etliche Mitarbeiter von Hilfsorganisationen wurden zudem | |
| von Extremistengruppen verschleppt. Dies führe dazu, dass eine große Anzahl | |
| von Menschen in Syrien nicht mehr versorgt werden könne, weil IS | |
| mittlerweile etwa ein Drittel des Staatsgebiets kontrolliere. Manchmal | |
| verhinderten aber auch die Regierung und Rebellengruppen, dass UN-Konvois | |
| in von IS kontrollierte Regionen gelangten. | |
| Im Juli hatte der UN-Sicherheitsrat Hilfe auch für syrische Gebiete | |
| genehmigt, die von der Opposition kontrolliert werden. Seither seien 20 | |
| UN-Konvois aus dem Ausland in diese Gebiete geschickt worden – mit Ausnahme | |
| der IS-kontrollierten Gegenden, sagte El Hillo. Nach Angaben der UN leben | |
| 4,7 Millionen Syrer in Landstrichen, die schwer zu erreichen sind. | |
| Mindestens 241.000 befinden sich in Regionen, die derzeit entweder von den | |
| Regierungstruppen oder Oppositionsgruppen belagert werden. | |
| 13 Oct 2014 | |
| ## TAGS | |
| Jesiden | |
| „Islamischer Staat“ (IS) | |
| UN | |
| Schwerpunkt Syrien | |
| „Islamischer Staat“ (IS) | |
| Irak | |
| Kurden | |
| Jesiden | |
| Irak | |
| ## ARTIKEL ZUM THEMA | |
| Kurden drängen IS im Nordirak zurück: Ende der Belagerung von Jesiden | |
| Monatelang harrten tausende jesidische Flüchtlinge im Sindschar-Gebirge | |
| aus. Jetzt konnten kurdische Einheiten bis zu ihnen vordringen. | |
| Auf der Flucht im Irak: IS greift irakische Stadt Hit an | |
| Die Zahl der Flüchtlinge im Norden Iraks steigt sprunghaft an. Allein aus | |
| Hit fliehen 180.000 Menschen. Auch viele syrische Kurden verlassen die | |
| Türkei wieder. | |
| Debatte Kampf um Kobani: Das Kalkül der PKK | |
| Die Türkei und die Kurden sind uneins, wie Kobani zu retten sei. Doch gegen | |
| den „Islamischen Staat“ können sie nur gemeinsam gewinnen. | |
| Jesiden in Deutschland: Das Trauma der Vorfahren | |
| 100.000 Jesiden leben in Deutschland. Auf den IS-Terror „war niemand | |
| vorbereitet“, sagt Yunus Cengiz. Ein Besuch in einer jesidischen Gemeinde. | |
| Jesidisches Flüchtlingslager im Irak: „In den Bergen liegen unsere Toten“ | |
| Zakho liegt im Nordwesten der kurdisch-irakischen Gebiete. Dort leben | |
| tausende Frauen, Männer und Kinder unter Plastikplanen und schlafen auf | |
| Pappe. |