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# taz.de -- Krieg im Jemen: Verwirrung um Waffenstillstand
> Schiitische Huthi-Rebellen haben sich im Jemen Gefechte mit sunnitischen
> Stammesangehörigen geliefert. Nun soll eine Waffenruhe halten. Es ist
> nicht die erste.
Bild: Huthi-Miliz in Sanaa
SANAA dpa/ap | Die schiitischen Huthi-Rebellen im Jemen haben ihren
Eroberungszug fortgesetzt. Am Sonntag nahmen sie die Stadt Jarim 170
Kilometer südlich der Hauptstadt Sanaa ein und verjagten den dortigen
Regierungschef, wie jemenitische Sicherheitsbeamte mitteilten. Zudem
sprengten sie den Angaben zufolge das Haus eines rivalisierenden
islamistischen Politikers in die Luft.
Jarim ist die Hauptstadt der Provinz Ibb, bereits am Samstag waren dort bei
Gefechten acht Rebellen und zwei Passanten getötet worden. Die jemenitische
Nachrichtenseite Al-Masdar Online berichtete hingegen, nach zweitägigen
heftigen Zusammenstößen zwischen den Huthi und sunnitischen
Stammesangehörigen sei im Südjemen vorerst Ruhe eingekehrt. Beide Seiten
hätten einen am späten Samstagabend unterzeichneten Waffenstillstand am
Sonntag eingehalten. Die Vereinbarung sei nach Gefechten in der südlich der
Hauptstadt Sanaa gelegenen Provinz Ibb zustandegekommen, bei denen nach
Angaben von Al-Masdar Online mindestens 25 Menschen ums Leben kamen.
Am Wochenende hatten sich den Aufständischen sowohl sunnitische
Stammeskämpfer als auch Extremisten der Terrororganisation Al-Qaida
entgegengestellt. Al-Qaida-Anhänger eroberten zwei von Huthis kontrollierte
Städte in der Provinz Ibb, Stammeskämpfer lieferten sich mit Huthis bis zum
Samstagabend Auseinandersetzungen in der gleichnamigen Provinzhauptstadt
sowie der Stadt Jarim. Nach Angaben von Augenzeugen wurden mehr als 40
Menschen verletzt. „Überall liegen Leichen herum, mehrheitlich von den
Huthis“, sagte ein Augenzeuge der dpa am Samstag.
Die aus dem Norden des Landes stammenden Huthi-Rebellen ringen mit
sunnitischen Stämmen und der dominierenden islamistischen Islah-Patei um
die Macht im Jemen. Im September eroberten sie Sanaa und erzwangen bereits
die Bildung einer neuen Regierung. Vor wenigen Tagen nahmen sie die
Hafenstadt Hodeida am Roten Meer sowie die Provinz Damar ein.
Ihre Offensive hat den von Unruhen und einer vielschichtigen politischen
Krise gebeutelten Jemen in noch größeren Turbulenzen gestürzt. Im Süden des
Landes ist ein Ableger des sunnitischen Terrornetzwerkes Al-Kaida aktiv.
Angesichts der Huthi-Offensive kündigte er Anschläge an und verübte bereits
erste Attentate auf Anhänger der Rebellen. Die Huthis werden von Anhängern
des 2011 zum Rücktritt gezwungenen langjährigen Machthabers Ali Abdullah
Saleh unterstützt.
19 Oct 2014
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