# taz.de -- Die Linke und die Klo-Affäre: „Ein Akt der Ausgrenzung“ | |
> Sollte die Klo-Affäre um Gregor Gysi Folgen für die Initiatoren der | |
> Aktion haben? Natürlich nicht, finden sie selbst. Und sehen sich neuen | |
> Vorwürfen ausgesetzt. | |
Bild: Wer eine Affäre mit unglücklichem Namen auslöst, muss mit entsprechend… | |
BERLIN dpa | Die Linken-Abgeordnete Inge Höger will keine Konsequenzen aus | |
dem Eklat um eine von ihr organisierte Israel-kritische Veranstaltung im | |
Bundestag ziehen. Einen [1][entsprechenden Aufruf] von Vertretern des | |
gemäßigten Parteiflügels im Internet kritisierte sie scharf. „Das ist ein | |
Akt der Ausgrenzung, der mich erschreckt. Ich sehe überhaupt keinen Grund, | |
Konsequenzen zu ziehen“, sagte sie der Nachrichtenagentur dpa. | |
Höger hatte zusammen mit Annette Groth, einer weiteren Abgeordneten vom | |
linken Parteiflügel, zwei extrem Israel-kritische Journalisten zu einer | |
Gesprächsrunde ins Parlament eingeladen. Danach hatten die aus den USA und | |
Israel angereisten Männer Fraktionschef Gregor Gysi bedrängt und mit einer | |
Kamera bis auf eine Bundestagstoilette verfolgt. Höger und Groth | |
entschuldigten sich später für den Eklat. | |
Die gemäßigten Pragmatiker in Partei und Fraktion wollen sich damit nicht | |
zufriedengeben und fordern weitere Konsequenzen – auch von der Abgeordneten | |
Heike Hänsel und dem Vorstandsmitglied Claudia Haydt, die ebenfalls an der | |
Veranstaltung teilgenommen hatten. | |
Höger wirft den Initiatoren des Aufrufs, darunter Bundesgeschäftsführer | |
Matthias Höhn und die Parlamentarische Geschäftsführerin Petra Sitte, eine | |
politische Instrumentalisierung des Vorfalls vor. „Ich sehe das als einen | |
Angriff auf die friedenspolitischen Positionen dieser Partei.“ | |
Nach Informationen des Magazins Spiegel sollen zwei der Abgeordneten die | |
Fraktionsspitze über die Ausrichtung der Veranstaltung bewusst getäuscht | |
haben. Dies ginge aus einem internen Bericht über die Klo-Affäre hervor. | |
Bei der Anmietung des Raums für die geplante Diskussion müsse sich die | |
Abgeordnete Inge Höger den Vorwurf gefallen lassen, „bewusst die Unwahrheit | |
gesagt zu haben“. Auch habe die Veranstaltung mit den Israelkritikern eine | |
bei „Antragstellung verschwiegene Absicht“ gehabt. Es sei „mit falschen | |
Behauptungen bereits im Vorfeld mächtig Stimmung gemacht worden“, heißt es | |
in dem Bericht. | |
16 Nov 2014 | |
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