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# taz.de -- Tod von Michael Brown in Ferguson: Todesschütze quittiert Polizeid…
> Der Polizist, der in Ferguson Michael Brown erschoss, ist freiwillig aus
> der Behörde ausgeschieden. Aus Sicherheitsgründen, wie er sagt.
Bild: Nicht mehr Polizist: Darren Wilson.
FERGUSON ap | Als Folge seiner tödlichen Schüsse auf den schwarzen Teenager
Michael Brown ist Darren Wilson aus dem Dienst der Polizeibehörde von
Ferguson ausgeschieden. Das gab einer seiner Anwälte, Neil Bruntrager, am
Samstagabend in Ferguson im US-Staat Missouri bekannt, wo es am 9. August
zu den Todesschüssen auf den 18-jährigen Brown gekommen war. Sein Rückzug
finde mit sofortiger Wirkung statt, erklärte Bruntrager.
Wilson sagte der Zeitung St. Louis Post-Dispatch, er trete aus seinem
„eigenen freien Willen“ zurück, nachdem die Polizeibehörde ihm gesagt hab…
dass ihr Gewalt angedroht wurde, sollte er weiterhin im Dienst bleiben.
„Ich möchte nicht, dass jemand anderes wegen mir verletzt wird“, sagte der
28-Jährige der Zeitung.
Der Anwalt der Familie von Michael Brown, Benjamin Crump, kommentierte
Wilsons Schritt in den Stunden nach der Bekanntgabe nicht. Auch eine
Reaktion von Fergusons Polizeichef Tom Jackson blieb bis in die Nacht zum
Sonntag aus. Demonstranten, die in Ferguson protestierten, zuckten
lediglich mit den Schultern, als sie auf Wilsons Rückzug angesprochen
wurden.
Die Schüsse aus Wilsons Dienstwaffe hatten in den USA eine landesweite
Debatte über Polizeigewalt gegen Dunkelhäutige ausgelöst. Im Zuge der
Geschworenen-Entscheidung, Wilson nicht anzuklagen, war es in dieser Woche
in vielen US-Städten zu erneuten teils gewalttätigen Demonstrationen
gekommen.
Der 28-jährige Wilson war seit den tödlichen Schüssen beurlaubt gewesen und
monatelang untergetaucht. Erst nach der Jury-Entscheidung am Montag hatte
er in einem Interview mit dem TV-Nachrichtensender ABC sein Schweigen
gebrochen und gesagt, er habe nicht anders handeln können in der Situation.
Die Schüsse auf Brown seien die ersten gewesen, die er als Polizist in
Ferguson habe abgeben müssen. Wäre Brown weiß gewesen, hätte er nicht
anders gehandelt, sagte der Polizist.
Die Jury hatte im Fall Brown mehr als drei Monate lang Beweismittel
gesichtet, um am Montag zu dem Schluss zu kommen, den 28-Jährigen nicht
wegen der Schüsse anzuklagen. Der Polizist selbst hatte vor den
Geschworenen ausgesagt, Angst um sein Leben gehabt zu haben, als Brown auf
ihn losgegangen sei und nach seiner Dienstwaffe gegriffen habe. Das
US-Justizministerium verfolgt weiterhin eine eigene Ermittlung wegen der
Schüsse sowie eine weitere Untersuchung der Praktiken des Polizeidezernats
von Ferguson.
30 Nov 2014
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Ferguson
Michael Brown
Darren Wilson
Schwerpunkt Polizeigewalt und Rassismus
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USA
Diren Dede
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