# taz.de -- SPD-Chef Gabriel über Griechenland: „Wir sind nicht erpressbar“ | |
> Sigmar Gabriel erwartet von Griechenland, dass es alle getroffenen | |
> Vereinbarungen einhält. Und betont: Das Land soll in der Euro-Zone | |
> bleiben. | |
Bild: Egal wer Griechenland regiere, die Erwartungen blieben dieselben, so Gabr… | |
BERLIN rtr | Deutschland ist nach den Worten von Bundeswirtschaftsminister | |
Sigmar Gabriel nicht mehr erpressbar, sollte Griechenland nach der | |
anstehenden Parlamentswahl vom Reformkurs abweichen. Die Euro-Zone sei | |
wesentlich stabiler und widerstandsfähiger als noch vor einigen Jahren, | |
sagte der SPD-Chef der Hannoverschen Allgemeinen Zeitung. „Deswegen sind | |
wir übrigens auch nicht erpressbar, sondern erwarten von der griechischen | |
Regierung, egal wer sie stellt, dass die mit der EU getroffenen | |
Vereinbarungen eingehalten werden.“ | |
Am Wochenende hatte der Spiegel berichtet, ein Austritt Griechenlands aus | |
der Euro-Zone habe mittlerweile für Kanzlerin Angela Merkel und | |
Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble den Schrecken verloren und könne | |
notfalls verkraftet werden. | |
Sollte eine neue griechische Regierung unter dem Linkspolitiker Alexis | |
Tsipras nach den Wahlen am 25. Januar eine radikale Kurswende einleiten, | |
sei ein solches Szenario sogar nahezu unausweichlich. Ziel der | |
Bundesregierung und der Regierung in Athen sei es aber, Griechenland in der | |
Euro-Zone zu halten, so Gabriel. „Es gab und gibt keine gegenteiligen | |
Pläne.“ | |
Der CSU-Politiker Markus Ferber sagte unterdessen, wenn Griechenland | |
„wieder zum alten Schlendrian zurückkehren“ wolle, werde es keine Hilfen | |
der EU mehr geben. Der Solidarität sei die Geschäftsgrundlage entzogen, | |
sollte sich das Land dem Reformkurs verweigern, sagte der Chef des | |
Währungsausschusses im EU-Parlament der Zeitung Die Welt. | |
Bayerns Finanzminister Markus Söder (CSU) erklärte der Süddeutschen | |
Zeitung, es werde keinen Schuldenerlass für Griechenland geben, nur weil | |
ein neue Regierung komme. | |
Das südeuropäische Land wird seit 2010 mit Rettungsprogrammen in Höhe von | |
240 Milliarden Euro von den EU-Staaten und dem Internationalen | |
Währungsfonds über Wasser gehalten. Damit sollen auch ein Austritt aus dem | |
Euro und damit einhergehend Turbulenzen an den Finanzmärkten verhindert | |
werden. | |
In jüngsten Umfragen vor der Wahl in Griechenland führt die reformkritische | |
Partei von Tsipras, Syriza. Sie verspricht den Griechen, den umstrittenen | |
Sparkurs zu lockern und bei den Geldgebern Zugeständnisse durchzusetzen. | |
5 Jan 2015 | |
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