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# taz.de -- Einsatz in Nordrhein-Westfalen: Mutmaßlicher IS-Terrorist gefasst
> Zugriff in Dinslaken: Ein 24-jähriger Deutscher wird als mutmaßlicher
> Terrorist des „Islamischen Staats“ festgenommen. Gegen ihn wird schon
> länger ermittelt.
Bild: Hier wurde der Festgenommene dem Richter vorgeführt: Bundesgerichtshof i…
DINSLAKEN/KARLSRUHE dpa | Ein mutmaßlicher IS-Terrorist ist in Dinslaken
nördlich des Ruhrgebiets verhaftet worden. Der 24-jährige Deutsche soll im
Oktober 2013 nach Syrien gereist sein und sich dort der Terrormiliz
Islamischer Staat angeschlossen haben, teilte der Generalbundesanwalt mit.
Nach gut einem Jahr sei er im vergangenen November nach Deutschland
zurückgekehrt.
Hinweise auf konkrete Anschlagspläne gebe es nicht. Die Festnahme stehe
auch nicht im Zusammenhang mit den Terroranschlägen in Frankreich, erklärte
die Bundesanwaltschaft. Die Festnahme erfolgte auf Grund eines Haftbefehls
eines Ermittlungsrichters beim Bundesgerichtshof. Nach unbestätigten
Angaben der Bild am Sonntag ging ein Hinweis von US-Geheimdiensten voraus.
Der Verdächtige wurde von einem Spezialeinsatzkommando der
nordrhein-westfälischen Polizei überwältigt. Zudem wurde seine Wohnung in
Dinslaken nördlich von Duisburg durchsucht. Dinslaken-Lohberg, wo der
Zugriff nach Angaben des NRW-Innenministeriums erfolgte, gilt als Hochburg
der radikalen Islamisten-Szene in Nordrhein-Westfalen. Lohberg ist eine
ehemalige Bergarbeitersiedlung, die dortige Zeche wurde 2006 stillgelegt.
Die Behörden hatten bereits gegen mehrere dort lebende Salafisten
ermittelt. So war auch gegen den 24-Jährigen bereits vor einem Jahr von der
Staatsanwaltschaft Düsseldorf wegen des Verdachts der Vorbereitung eines
Terroranschlags ermittelt worden. Der Generalbundesanwalt hatte das
Verfahren an sich gezogen und ermittelt nun wegen des Verdachts der
Mitgliedschaft in einer ausländischen Terrorvereinigung.
## „Die Sicherheitsbehörden sind wachsam“
Der Verdächtige wurdem am Sonntag einem Ermittlungsrichter des
Bundesgerichtshofs vorgeführt, der Untersuchungshaft anordnete. Mit den
weiteren Ermittlungen ist das Landeskriminalamt Nordrhein-Westfalen
beauftragt.
„Die Festnahme eines Syrien-Rückkehrers in Nordrhein-Westfalen beweist,
dass die Sicherheitsbehörden wachsam sind und entschlossen handeln. Wir
nehmen die Gefahr des islamistischen Terrors in Deutschland sehr ernst“,
teilte NRW-Innenminister Ralf Jäger (SPD) nach der Festnahme mit. „Wir
haben gefährliche Rückkehrer verstärkt im Blick.“
Etwa 150 Personen aus Nordrhein-Westfalen seien in die Krisenregionen
Syrien und Irak gereist, teilte das Landeskriminalamt in Düsseldorf mit.
Rund 30 von ihnen seien inzwischen wieder zurückgekehrt. Bei mehreren von
ihnen müsse davon ausgegangen werden, dass sie in den Reihen der
Terrormiliz Islamischer Staat gekämpft haben.
## 550 Islamisten aus Deutschland ausgereist
Bundesweit sind bislang mehr als 550 Islamisten aus Deutschland in das
Kampfgebiet nach Syrien und in den Irak ausgereist. Die Zahl steigt seit
langem kontinuierlich. Etwa 180 sind wieder zurückgekehrt. Nur von einem
kleinen Teil davon – etwa 30 – ist bekannt, dass sie aktiv am bewaffneten
Konflikt beteiligt waren.
Rund 60 Islamisten aus Deutschland sind laut Verfassungsschutz in Syrien
und dem Irak gestorben. Mindestens 10 sprengten sich bei
Selbstmordanschlägen in die Luft. Dies sind aber nur die bekannten Fälle.
In den vergangenen Wochen und Monaten hatte es in Deutschland bereits
mehrfach Festnahmen gegeben, sowohl mutmaßlicher Mitglieder von
Terrormilizen in Syrien und im Irak als auch von Unterstützern.
11 Jan 2015
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