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# taz.de -- Demo gegen Sexualkundeunterricht: Aufmarsch der „Besorgten Eltern…
> Eine Initiative demonstriert am Samstag in Hamburg gegen kindliche
> „Frühsexualisierung“. Auch Gegenprotest ist angemeldet.
Bild: Empört: Demonstration der „Besorgten Eltern“ in Hannover im November…
HAMBURG taz | Orgasmus als Thema im Kindergarten? Unterricht zu
Transsexualität in der Grundschule, Beschäftigung mit Analsex in der
Mittelstufe? Wiederholt stritten im vergangenen Jahr organisierte Eltern
wider staatliche Einrichtungen darum, was ihre Kinder wann über Sexualität
erfahren sollten. Für den morgigen Samstag nun hat die Gruppe „Besorgte
Eltern“ aus dem münsterländischen Sendenhorst eine Demonstration in Hamburg
angemeldet – das Motto: „Stoppt den Sexualkundezwang an Grundschulen“.
Die Eltern-Initiative um Mathias Ebert sorgt sich nicht nur um die Kinder:
Sie sieht durch die vermeintliche „Frühsexualisierung“ die Gesellschaft
insgesamt bedroht. Seit vergangenem Jahr richtet sie im ganzen Bundesgebiet
Demonstrationen aus, forderte: „Stopp – zur Entmündigung der Eltern bei der
Kindererziehung und Aufklärung“, aber auch „zu der Genderbewegung“.
Im Internet schreiben die besorgten Eltern, Gender-Mainstreaming sei zur
„’Querschnittsaufgabe‘ der Politik geworden“, die „sich hinter dem R�…
der Öffentlichkeit von der EU über die staatlichen Institutionen, die
Universitäten und Ausbildungseinrichtungen bis an die Basis der Schulen und
Kindergärten eingeschlichen“ habe. Die Rollen von Mann und Frau würden
aufgelöst – dabei garantiere doch einzig die Familie der Gesellschaft das
„Überleben“.
Verbunden ist die Initiative unter anderem dem Magazin Compact: Auch dessen
Chefredakteur Jürgen Elsässer sieht die Familie durch „sexuelle
Umerziehung“, „Gender-Mainstreaming“ und „Raubtierfeminismus“ bedroht…
Redner auf einer „Besorgten“-Demo in Dresden schimpfte er bereits darüber,
dass sexuelle Minderheiten der Mehrheit ihre Partikularinteressen
aufzwingen wollten. Den Hamburger Aufruf zieren dennoch Regenbogenfarben.
Auch den Vorwurf der Homophobie weist „Besorgte Eltern“-Gründer Ebert
zurück.
Auftakt für die Eltern-Demo ist um 12 Uhr am Hauptbahnhof/Hachmannplatz.
Angekündigt ist auch Protest: Der schwullesbische Verein „Hamburg Pride“
lädt um 11 Uhr an den nahe gelegenen Hansaplatz.
22 Jan 2015
## AUTOREN
Andreas Speit
## TAGS
Sexuelle Vielfalt
Sexualkunde
Demonstrationen
Besorgte Eltern
Gender
Schwerpunkt AfD
Polizei
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