# taz.de -- Parlamentswahl in Griechenland: Wohl ein deutlicher Sieg für Syriza | |
> Das Bündnis der Linken, Syriza, hat laut Nachwahlbefragungen die | |
> Parlamentswahl in Griechenland gewonnen. Hochrechnungen folgen. | |
Bild: Rund 9,8 Millionen Wahlberechtigte waren aufgerufen, ein neues Parlament … | |
ATHEN dpa/rtr | Die linke Syriza ist ersten Prognosen zufolge als stärkste | |
Partei aus der Parlamentswahl am Sonntag hervorgegangen. Sie erhielt 35,5 | |
bis 39,5 Prozent der Stimmen, gefolgt von der Neuen Demokratie des | |
bisherigen Ministerpräsidenten Antonis Samaras, die 23 bis 27 Prozent der | |
Stimmen erhielt. Grundlage der Prognosen sind Nachwahlbefragungen. | |
Linken-Chef Tsipras (40) will das Sparprogramm lockern und bei den | |
internationalen Gläubigern einen Schuldenerlass durchsetzen. Sollte es | |
dabei zu keiner Einigung kommen, könnte Griechenland im äußersten Fall | |
gezwungen werden, aus der Eurozone auszutreten. | |
Die Euro-Finanzminister wollen bereits an diesem Montag über den weiteren | |
Weg des Krisenlandes sprechen – auch wenn konkrete Beschlüsse noch nicht | |
geplant sind. Die EU und der Internationale Währungsfonds (IWF) haben dem | |
Land bisher mit Darlehen in Höhe von rund 240 Milliarden Euro unter die | |
Arme gegriffen. | |
In der Eurogruppe wird über eine Verlängerung des griechischen | |
Rettungsprogramms über den 28. Februar hinaus nachgedacht. Sollte | |
Griechenland am 1. März ohne Programm dastehen, dürfte es in den folgenden | |
Wochen und Monaten für Athen brenzlig werden. | |
## Tsipras zuversichtlich | |
Eurogruppenchef [1][Jeroen Dijsselbloem sagte] Spiegel-Online: „Jede | |
griechische Regierung wird weiter Unterstützung von der Eurozone brauchen.“ | |
Diese Hilfe sei aber nicht ohne Bedingungen zu haben. | |
Tsipras zeigte sich am Wahltag zuversichtlich. „Heute entscheidet das | |
griechische Volk, ob die harte Sparpolitik fortgesetzt wird oder ob das | |
Land einen Neuanfang startet, damit die Menschen in Würde leben können“, | |
sagte er nach der Stimmabgabe in Athen. Wegen des riesigen Presseandrangs | |
hatte Tsipras Schwierigkeiten, ins Wahllokal im Athener Stadtteil Kypseli | |
zu gelangen. | |
Der konservative Regierungschef Samaras ging bereits früh in der kleinen | |
Touristen-Hafenstadt Pylos auf der Halbinsel Peloponnes wählen. Vom | |
Ergebnis hänge es ab, ob das Land „seinen europäischen Kurs fortsetzt“, | |
sagte er. Viele unentschlossene Wähler würden seiner Nea Dimokratia ihre | |
Stimme geben, zeigte sich Samaras zuversichtlich. | |
Staatspräsident Karolos Papoulias warnte, Griechenland stünden harte Jahre | |
bevor. Papoulias' Amtszeit endet Anfang März. Das neue Parlament muss auch | |
einen neuen Staatspräsidenten wählen. Ende 2014 war der Regierungskandidat | |
für das Präsidentenamt im Parlament gescheitert. Aus diesem Grund wurde die | |
Parlamentsneuwahl notwendig. | |
Das griechische Wahlrecht hält einen Bonus für den Sieger bereit, mit dem | |
die Chancen für die Bildung einer starken Regierung erhöht werden sollen. | |
250 der 300 Sitze werden in einfacher Verhältniswahl vergeben. Die stärkste | |
Partei erhält einen Zuschlag von 50 Sitzen. Für den Einzug ins Parlament | |
gilt eine Drei-Prozent-Hürde. | |
25 Jan 2015 | |
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[1] http://www.spiegel.de/wirtschaft/soziales/griechenland-jeroen-dijsselbloem-… | |
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