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# taz.de -- Protest in Schweden: Auf die Rübe
> Die Statue einer wehrhaften Dame aus Växjö darf nicht gezeigt werden. Nun
> werden in ganz Schweden Denkmäler mit Handtaschen behängt.
Bild: Das Bild des Fotografen: beherzter Einsatz gegen Rechts.
Das Bild gehört in Schweden zu den bekanntesten Pressefotos der vergangenen
30 Jahre: Hans Runesson fotografierte 1985 eine alte Dame, wie sie ihre
Abneigung gegenüber den strammen Neonazis ihrer Heimatstadt auf ihre ganz
eigene Art zum Ausdruck brachte – mit einem beherzten Schlag ihrer
Handtasche. Ihre Familie war in Auschwitz gewesen.
Von ihrem Mut ließ sich die Künstlerin Susanne Arwin inspirieren, sie
fertigte ein Statuenmodell von der Frau mit Handtasche an. Diese sollte am
Ort des Geschehens aufgestellt werden, dem Hauptplatz der schwedischen
Kleinstadt Växjö. Der dortige Kulturausschuss lehnte das Vorhaben
allerdings ab, zu gewaltverherrlichend sei die Statue.
Diese Entscheidung sorgte in ganz Schweden für Unverständnis, die sich nun
in einer ganz eigenen Form des Protests äußert: Im ganzen Land statteten
Bürger bereits vorhandene Statuen mit Handtaschen aus.
So trägt der bronzene Ur-Sozialdemokrat August Palm in Stockholm neuerdings
eine quietschgelbes Damenmodell, in Kronoberg hat man der Statue des
Schriftstellers Tage Danielsson eine Aktentasche gegönnt.
Inzwischen haben mehrere Stadträte Interesse an der Statue von Susanne
Arwin geäußert. „Wenn Växjo sie nicht haben will, dann schickt sie doch zu
uns!“, sagte ein Stadtratsmitglied in Malmö.
Der Stadtrat der Kleinstadt Sigtuna ging noch weiter: „Wir haben die
Künstlerin angerufen und ihr gesagt, dass wir die Statue wollen. Wir
möchten Menschen mit Zivilcourage und demokratischen Wertvorstellungen
ehren.“
24 Feb 2015
## AUTOREN
Quentin Lichtblau
## TAGS
Protest
Statue
Schwerpunkt Neonazis
Feminismus
Schwerpunkt Rassismus
Schwerpunkt Rassismus
Schwerpunkt Rassismus
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