| # taz.de -- Mauerpark-Initiative: 7000 Unterschriften in sechs Monaten | |
| > Die Initiative "Mauerpark-Allianz" hat ein Bürgerbegehren gegen die | |
| > geplante Bebauung des Parks mit 700 Wohnungen eingereicht. | |
| Bild: Wohnen, wo andere chillen: Am Mauerpark entstehen mehrstöckige Wohnhäus… | |
| Die GegnerInnen der Mauerpark-Bebauung machen ernst: „Wir haben wie geplant | |
| beim Bezirk Mitte ein Bürgerbegehren gegen das Bauvorhaben eingereicht“, | |
| sagt Regina Sternal, Sprecherin der Mauerpark-Allianz, die aus | |
| verschiedenen Initiativen rund um den Park besteht. „Wir wollen, dass das | |
| Bebauungsverfahren eingestellt und das Gelände als Grünfläche erhalten | |
| bleibt.“ Bis Anfang März kann das Bezirksamt prüfen, ob das Begehren | |
| zulässig ist – ist das der Fall, möchte die Mauerpark-Allianz sofort mit | |
| dem Unterschriftensammeln beginnen. Außerdem ruft das Bündnis dazu auf, | |
| Einwendungen gegen den noch bis Mitte März im Rathaus Wedding ausliegenden | |
| Bebauungsplan einzureichen. | |
| Das Immobilienunternehmen Groth-Gruppe will auf einer Fläche von 3,5 Hektar | |
| in der nord-westlichen Ecke des Parks insgesamt 708 Wohnungen errichten. | |
| Das Vorhaben ist Teil eines als „Mauerpark-Deal“ bekannt gewordenen, 2012 | |
| abgeschlossenen Geschäfts mit dem Land Berlin: Im Gegenzug für die Bebauung | |
| soll der Park auf der Weddinger Seite um fünf Hektar erweitert werden. 150 | |
| Millionen Euro will die Groth-Gruppe investieren. | |
| Vom Land soll das neue Wohngebiet mit fast 6,6 Millionen Euro gefördert | |
| werden. Unter den 708 Wohnungen sollen sich 219 Studentenapartments und 43 | |
| seniorengerechte Wohnungen befinden. 194 Wohnungen sollen als | |
| Eigentumswohnungen für einen Preis ab 3000 Euro pro Quadratmeter verkauft | |
| werden, 122 vermietet werden. Weitere 120 Mietwohnungen baut die | |
| Groth-Gruppe auf dem Gelände im Auftrag des städtischen | |
| Wohnungsbau-Unternehmens Gewobag, diese sollen für eine Kaltmiete von | |
| höchstens 6,50 Euro pro Quadratmeter vermietet werden. „Das liegt immer | |
| noch weit über dem örtlichen Mietspiegel, mit sozialverträglichem, | |
| förderungswürdigem Bauen hat das nichts zu tun“, kritisiert Sternal. | |
| Für ein erfolgreiches Bürgerbegehren müssen binnen sechs Monaten drei | |
| Prozent der Wahlberechtigten aus dem Bezirk Mitte unterschreiben – fast | |
| 7000 Unterschriften. Auf Unterschriften aus dem Prenzlauer Berg müssen die | |
| dort gut vernetzten Baugegner verzichten, denn dieser Stadtteil gehört zum | |
| falschen Bezirk. „Engagierte von dort können uns aber natürlich weiter | |
| unterstützen, zum Beispiel bei der Unterschriftensammlung“, sagt Sternal. | |
| 24 Feb 2015 | |
| ## AUTOREN | |
| Malene Gürgen | |
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