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# taz.de -- Masern in Berlin: Neuer Höchststand erreicht
> Seit Oktober grassieren die Masern in Berlin. Die Patientenzahlen steigen
> immer noch an - auf einen neuen Höchststand in dieser Woche.
Bild: Masern-Impfungen sind derzeit heiß begehrt. Und dazu noch sinnvoll.
BERLIN (dpa) | In Berlin hat die Masernwelle einen neuen Höchststand
erreicht. Allein für die laufende Woche wurden bis Freitagvormittag 111
neue Fälle gemeldet. Beim aktuellen Ausbruch sind das so viele wie noch nie
in einer Meldewoche. Der bisherige Spitzenwert lag Ende Januar bei 88
Fällen pro Woche. Insgesamt seien damit seit Beginn der Welle im Oktober
724 Menschen an Masern erkrankt, sagte Silvia Kostner, Sprecherin des
Landesamts für Gesundheit und Soziales. Fast 600 steckten sich in diesem
Jahr an.
Rund ein Viertel der Patienten kam wegen der Schwere der Infektion ins
Krankenhaus. Fast 90 Prozent der bisher rund 630 befragten Kranken hatten
keinen Impfschutz. Doch auch 70 Babys unter einem Jahr steckten sich in der
Hauptstadt bisher an. Wenn ihre Mutter vor der Schwangerschaft nicht gegen
Masern geimpft war, haben auch sie keinen Schutz. Eine Impfung ist erst ab
neun Monaten zugelassen. Kinderärzte sehen für Babys mit Masern eine
besondere Gefahr. Es gibt das Risiko einer tödlichen Spätfolge der
Krankheit. Ein Berliner Kleinkind ist im Februar an Masern gestorben. Es
war nicht geimpft.
Auf dem laufenden Bundeskongress für Kinder- und Jugendmedizin in Weimar
plädierten Ärzte in Sachen Masern-Impfung für einen indirekten Druck.
Verbandspräsident Wolfram Hartmann ist dafür, dass Kinder beim Start in
eine überwiegend staatlich finanzierte Kita oder Schule einen Impfschutz
nachweisen müssen.
Eine Impfpflicht bei Masern ist in Deutschland politisch nicht gewollt.
Hauptziel bleibt bisher eine bessere Aufklärung. Angesichts der Masernwelle
hält Bundesjustizminister Heiko Maas (SPD) die Einführung einer Impfpflicht
aber für möglich. Impfen sei zwar ein Eingriff in die körperliche
Unversehrtheit, sagte er Anfang März in einem Interview dem Berliner
"Tagesspiegel". Ein Zwang könne aber verhängt werden, wenn Experten dies
für nötig hielten, um eine Masern-Epidemie zu verhindern. Bisher gilt der
große Berliner Ausbruch nicht als Epidemie.
6 Mar 2015
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Schwerpunkt Klimawandel
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