Introduction
Introduction Statistics Contact Development Disclaimer Help
# taz.de -- Rap-Song der Polizei: Körperverletzung durch Ballerbeats
> Die Berliner Polizei hat ein Nachwuchsproblem. Mit einem Rapsong will sie
> für sich werben. Eine, nun ja, ehrliche Songkritik.
Bild: Gehört aus dem Verkehr gewunken: Nachwuchsrap für Polizisten
BERLIN taz | Bis in die letzte Beamtenstube hat es sich herumgesprochen:
Die jungen Leute hören gern Rap. Warum nicht unsere Nachwuchsprobleme
lösen, indem wir diese neumoderne Musik für unsere Zwecke nutzen? Das
dachte sich wohl auch die Berliner Polizei.
„Herzlich willkommen“ heißt der Track, den die Behörde am Freitag ins Netz
stellte. Bis zum 20. April [1][kann auf berlin.de abgestimmt werden], ob
das Werk für die Nachwuchswerbung verwendet werden soll. Zwei junge Beamte
hatten den Track produziert und ihn der Personalabteilung angeboten. Das
Lied solle vor allem junge Leute ansprechen und neugierig auf den Beruf des
Polizisten machen. Bei genügend Zuspruch würde gar ein Musikvideo gedreht.
Um es direkt zu sagen: Die Polizisten mögen zwar die nötige Street
Credibility haben, doch musikalisch liegt hier der Tatbestand der schweren
Körperverletzung (§ 226 StGB) vor. Über lieblos zusammengeschusterten
Ballerbeats reiht sich eine Hohlphrase an die nächste.
„Greif nach den Sternen“ schallt es aus dem Mund des männlichen Beamten.
„Werde einer von uns“, raunt seine weibliche Kollegin ins Mikro. Lyrischer
Höhepunkt: „Wir sind fresh! Verdammt, Mann, sind wir fancy!“ Nicht
auszumalen, wer sich auf so eine Job-Beschreibung bewirbt.
Immerhin kann sich der Song auf eine Tradition berufen, gehört er doch in
das recht neue Genre des Nachwuchswerbungsrap. 2013 legte die [2][Polizei
NRW] fulminant vor. Und auch in der Privatwirtschaft erfreut sich dieses
Medium einiger Beliebtheit – siehe [3][BMW] oder [4][Sparda].
Besseren Berliner Polizistenrap gab es bisher von [5][Cop Thirty-Six] zu
hören. Vielleicht sollte die Personalabteilung der Polizei lieber ihm das
Ruder überlassen. Unser Alternativvorschlag für den jüngst geposteten
Track: am ersten Mai zur Auflösung des schwarzen Blocks verwenden.
10 Apr 2015
## LINKS
[1] http://www.berlin.de/polizei/beruf/polizist-polizistin-werden/formular.2914…
[2] http://www.youtube.com/watch?v=4r_JG6NXoWQ
[3] http://www.youtube.com/watch?v=VM36TAo6i5o
[4] http://www.youtube.com/watch?v=ZSazzpSqljw
[5] http://www.youtube.com/watch?v=2Qle4Y-sZpc
## AUTOREN
Marco Wedig
## TAGS
Nachwuchs
Rap
Berlin
Polizei
Rap
Berlin
Prozess
Bild-Zeitung
## ARTIKEL ZUM THEMA
Rap und Islam: Mutterficker und Dschihadisten
Es sollte eine Diskussion sein. Doch während das Podium in der Berliner
Berghain-Kantine nur Klischees reproduzierte, war das Publikum
unterfordert.
Neues Album von Audio88 und Yassin: Die Welt bleibt weiterhin scheiße
Mit „Normaler Samt“ veröffentlicht das Duo sein massentauglichstes Album.
Trotzdem lassen sich Audio88 & Yassin nicht vom Mainstream vereinnahmen.
Prozess gegen Polizisten: Gepfefferte Strafe für Lügner
Ein Polizist wurde wegen Strafvereitelung im Amt verurteilt. Er wollte
einen Kollegen decken, der am 1. Mai 2014 einen Unbeteiligten mit
Pfefferspray attackiert hatte.
Songkritik zu Diekmanns Rap-Debüt: Er raucht dich auf Lunge
Dissen ist Macht – MC Kai Diekmann kontert auf Bushidos Beleidigung in
„Kommt Zeit, kommt Rat“ mit starken Punchlines aus Kreuzberg.
You are viewing proxied material from taz.de. The copyright of proxied material belongs to its original authors. Any comments or complaints in relation to proxied material should be directed to the original authors of the content concerned. Please see the disclaimer for more details.