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# taz.de -- Amerika-Gipfel in Panama: Nicht nur ein Handschlag
> Bei dem Auftakt des Gipfels in Panama haben Obama und Castro die
> historische Annäherung untermauert. Zuvor hatten sich die Außenminister
> beider Länder getroffen.
Bild: Ein wichtiger Akt: Barack Obama und Raúl Castro geben sich die Hand.
PANAMA ap | Wie erwartet, das symbolträchtige Bild: Mit einem Handschlag
haben US-Präsident Barack Obama und der kubanische Staatschef Raúl Castro
die historische Annäherung ihrer Staaten nach mehr als einem halben
Jahrhundert Konfrontation fortgesetzt. Die informelle Begegnung fand am
Freitagabend bei der Eröffnung des Amerika-Gipfels in Panama-Stadt statt.
Die beiden Präsidenten schüttelten sich mehrmals die Hand und wechselten
ein paar Worte, wie ein Online veröffentlichtes Video eines Reportes des
venezolanischen Fernsehens zeigte. UN-Generalsekretär Ban Ki Moon und der
kubanische Außenminister Bruno Rodriguez beobachteten die Szene.
Für den Samstag wurde noch mehr erwartet: ein Gespräch Obamas und Castros
am Rande des Gipfels und möglicherweise eine Ankündigung des
US-Präsidenten, Kuba von der Liste der Länder zu streichen, die Terrorismus
unterstützen. Das würde den Paria-Status Kubas in den internationalen
Beziehungen beenden. Das Weiße Haus schwieg vorerst zum Status der
Empfehlung des State Departments, den Schritt zu machen.
Seit der 1961 erfolgten Ausrufung eines sozialistischen Staates mit der
damit verbundenen Enteignungswelle haben US-Regierungen Kuba isoliert und
auch versucht, das kommunistische System zu stürzen. Die Kubakrise 1962,
die die damaligen Supermächte USA und Sowjetunion an den Rand eines
Atomkrieges brachte, vertiefte die Gräben.
## Neue Phase der Annäherung
Am 17. Dezember vergangenen Jahres verkündeten Obama und Castro die
Aufnahme von Verhandlungen zur Wiederherstellung der 1961 abgebrochenen
diplomatischen Beziehungen. Vor dem Amerika-Gipfel erreichte die Annäherung
eine neue Phase; Obama und Castro telefonierten miteinander;
US-Außenminister Kerry und sein kubanischer Kollege Rodriguez führten Am
Donnerstagabend in Panama-Stadt ein mehrstündiges Gespräch.
„Während die Vereinigten Staaten ein neues Kapitel in unserer Beziehung mit
Kuba beginnen hoffen wir, das dies ein Umfeld schafft, in dem sich das
Leben des kubanischen Volks verbessert“, sagte Obama bei einem Treffen mit
Bürgerrechtlern, darunter kubanische Dissidenten.
## Nur ein Treffen zwischen Obama und Castro
Obama und Castro haben sich bisher nur einmal persönlich getroffen: Bei der
Beerdigung des früheren südafrikanischen Staatschefs Nelson Mandela gaben
sie sich Ende 2013 kurz die Hand. Außerdem sind zwei Telefonate bekannt:
eines im Dezember, vor Bekanntgabe der Wiederannäherung, und jetzt das
zweite am Mittwoch, über dessen Inhalt nichts bekannt wurde.
Jetzt sollen wieder Botschaften eröffnet und Reisebeschränkungen aufgehoben
werden. Bei vielen anderen Sanktionen sind Obama die Hände gebunden. Sie
wurden vom US-Kongress beschlossen und nur dieser kann sie auch wieder
aufheben. Doch dort haben derzeit die Republikaner die Mehrheit, die eine
Annäherung zwischen Kuba und den USA kritisch sehen. Gegen die Streichung
Kubas von der Terrorliste hätte der Kongress 45 Tage Zeit, Einspruch
einzulegen. Obama könnte dagegen sein Veto einlegen, womit die
republikanische Mehrheit nicht mehr ausreichen würde, um eine Ablehnung
durchzusetzen.
11 Apr 2015
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Fortschritte gemacht.
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