Introduction
Introduction Statistics Contact Development Disclaimer Help
# taz.de -- Tod von Gene Hackman und Betsy Arakawa: Rätsel um Tod Gene Hackman…
> Ende Februar wurden die Leichen von US-Schauspieler Gene Hackman und
> seiner Frau gefunden. Nun ist die Todesursache geklärt. Eine Rolle
> spielten Nagetiere.
Bild: Gene Hackman mit seiner Frau, der Pianistin Betsy Arakawa, bei den Golden…
Santa Fe dpa | Ihr Tod hatte international für Spekulationen gesorgt, nun
scheint das Rätsel aufgeklärt. US-Schauspieler und Oscar-Preisträger Gene
Hackman und Ehefrau Betsy Arakawa sind Ermittlern zufolge eines natürlichen
Todes gestorben. Die Autopsie der Leichen habe außerdem darauf hingewiesen,
dass Arakawa bereits eine Woche vor ihrem Mann gestorben sei, teilte die
medizinische Ermittlerin Heather Jarrell mit.
Der an Alzheimer erkrankte [1][Oscar-Preisträger] habe danach noch tagelang
mit ihrer Leiche im Haus auf dem Anwesen in Santa Fe im US-Bundesstaat New
Mexico weitergelebt. „Es kann gut sein, dass er sich ihres Todes nicht
bewusst war“, sagte Jarrell auf einer Pressekonferenz am Freitagabend.
Die Ermittlerin teilte zudem mit, dass die 65-Jährige vermutlich am 11.
Februar an einer durch sogenannte Hantaviren ausgelösten Erkrankung
gestorben war. Die Erreger befallen die Atemwege. Hackman selbst sei
wahrscheinlich eine Woche später, am 18. Februar, einer
Herz-Kreislauf-Erkrankung erlegen. Gefunden wurden beide am 26. Februar,
als ein besorgter Nachbar die Behörden gebeten hatte, nach deren Befinden
zu schauen.
Die Untersuchungen hätten auch die fortgeschrittene Alzheimererkrankung des
95-Jährigen bestätigt. „Er war in einem sehr schlechten Gesundheitszustand
und hatte eine schwere Herzkrankheit. Und ich glaube, das war letztlich die
Ursache für seinen Tod“, schloss die Medizinerin.
## Viren über Nagetiere übertragen
Hantaviren werden über Nagetiere wie Mäuse oder Ratten auf Menschen
übertragen. Das spezielle Sin-Nombre-Hantavirus, das zum Tod von Betsy
Arakawa führte, gelangt meistens von Hirschmäusen (Peromyscus maniculatus)
auf Menschen. Diese kleinen Nagetiere leben in Nord- und Mittelamerika. In
Deutschland werden andere Virustypen übertragen, hauptsächlich über die
Rötelmaus und die Brandmaus.
Hierzulande werden jedes Jahr Dutzende bis Hunderte Erkrankungen mit dem
Virus gemeldet. In den USA sind es weniger – die meisten Meldungen kommen
aber aus dem Bundesstaat New Mexico, wo Hackman und Arakawa lebten. Von
dort wurden in den vergangenen Jahren jeweils ein bis sieben Fälle pro Jahr
gemeldet.
Das Sin-Nombre-Hantavirus führe zunächst zu grippeähnlichen Symptomen,
erklärte die leitende Gerichtsmedizinerin in New Mexico, Heather Jarrell.
Schließlich könnten Kurzatmigkeit sowie Herz- und Lungenversagen folgen.
„Die Sterblichkeitsrate des Hanta-Virus-Typs im Südwesten liegt bei 38 bis
50 Prozent.“
Menschen können sich mit dem Virus infizieren, wenn sie aufgewirbelten
Staub einatmen, der Urin, Kot oder Speichel der Tiere enthält. Das kann
etwa beim Putzen passieren. Auch über einen Biss der Tiere oder
Verletzungen in der Haut, in die verunreinigte Erde gelangt, ist eine
Ansteckung möglich. Von Mensch zu Mensch werden die Viren nicht übertragen.
„Die meisten Übertragungen finden im Umfeld des Wohnorts oder des
Arbeitsplatzes des Patienten statt“, erklärte die staatliche Tierärztin
Erin Phipps. Fachleute hätten das Haus von Hackman und Arakawa untersucht.
„Wir schätzten das Risiko einer Exposition im Hauptwohnsitz als gering ein,
ähnlich wie in anderen gut gepflegten Häusern in New Mexico.“ Allerdings
sei Nagetierbefall in anderen Gebäuden auf dem Grundstück festgestellt
worden.
## Ermittlungen liefen auf Hochtouren
Seitdem das tote Ehepaar zusammen mit einem toten Hund am Mittwoch
vergangener Woche entdeckt wurde, liefen die Ermittlungen auf Hochtouren.
Eine Analyse von Hackmans Herzschrittmacher ergab, dass am 18. Februar die
letzten Herzaktivitäten aufgezeichnet wurden.
Arakawa war zuletzt auf Aufnahmen von Überwachungskameras einer Drogerie
vom 11. Februar zu sehen. Danach gab es kein Lebenszeichen mehr von ihr.
E-Mails etwa blieben unbeantwortet.
Wegen der ungewöhnlichen Todesumstände und Prominenz des Paares war eine
umfassende Untersuchung eingeleitet worden. Während Arakawas Leiche im
Badezimmer auf dem Boden lag, wurde Hackmans lebloser Körper im
Eingangsbereich des Hauses gefunden. Neben dem toten Hund fanden die
Ermittler zwei weitere Hunde, die noch am Leben waren.
Ein Verbrechen schlossen die Ermittler schon früh aus. Die ersten
Ergebnisse brachten keine Hinweise auf Spuren äußerer Gewalteinwirkung.
Auch eine Kohlenmonoxidvergiftung, etwa durch ein Gasleck, wurde nicht
festgestellt.
## Das Paar lebte zurückgezogen
Obwohl die Ermittlungen nun weitgehend abgeschlossen scheinen, gibt es auf
manche Fragen noch keine klaren Antworten: Offen bleibt, warum der Tod der
beiden nicht schon früher Angestellten oder Pflegekräften auffiel.
Tatsächlich lebten Hackman und Arakawa sehr zurückgezogen. Die Nachbarn
bekamen das Paar Medienberichten zufolge kaum zu Gesicht.
Hackman galt als einer der herausragendsten Schauspieler seiner Generation.
Der zweifache Oscar-Preisträger erlangte mit Filmen wie „French Connection“
(1971), „The Conversation“ (1974) und „Erbarmungslos“ (1992) Weltruhm. …
den frühen 2000er Jahren zog er sich schließlich aus dem Rampenlicht
zurück.
9 Mar 2025
## LINKS
[1] /Tod-des-Schauspielers-Gene-Hackman/!6068805
## TAGS
Hollywood
Nagetiere
Todesfall
Schauspieler
Schauspieler
Hollywood
USA
## ARTIKEL ZUM THEMA
Hollywood-Star Val Kilmer: Mit 65 Jahren gestorben
Der Hollywood-Schauspieler Val Kilmer ist tot. Bekannt wurde er durch Filme
wie „Batman“ oder „Top Gun“.
Tod des Schauspielers Gene Hackman: Der Cop mit Hut
Mit dem Krimi „The French Connection“ wurde er weltberühmt – nun wurde
Oscar-Preisträger Gene Hackman mit seiner Frau tot aufgefunden. Er starb im
Alter von 95 Jahren.
Nachruf auf Regisseur William Friedkin: Die teuflischen roten Stiefel
Mit „French Connection“ setzte William Friedkin Maßstäbe für den Thrille…
„Der Exorzist“ machte ihn weltberühmt. Er starb im Alter von 87 Jahren.
Polizeigewalt in 70er-Filmen: Das Gesetz ist verrückt
Vor 50 Jahren kamen mit „Dirty Harry“ und „French Connection“ zwei
Cop-Thriller ins Kino. Heute wirken sie wie die Vorboten reaktionärer
Politik.
You are viewing proxied material from taz.de. The copyright of proxied material belongs to its original authors. Any comments or complaints in relation to proxied material should be directed to the original authors of the content concerned. Please see the disclaimer for more details.